Die Presse klärt und beruhigt Erscheinungsbild
Die Zeitung soll, wie Nowak beschreibt, "ein Kontrapunkt zur Atemlosigkeit" des Nachrichtengeschäfts sein. Deshalb findet im neuen Layout eine Unterscheidung zwischen den Nachrichten zum Tag und deren Kennzeichnung sowie den Analysen und Hintergründen statt.
Das Kontrapunktische der Presse kommt auch, wie dessen Chefredakteur betont, "angesichts bunterer und immer hysterischer anmutender Blätter und Seiten" zum Tragen und deshalb "versuchen wir so, ein Zeichen für Konzentration und Ruhe zu setzen".
Für die ab 24. September 2013 in der Zeitung zu sehenden und wahrzunehmenden optischen Erneuerungen sind Stefan Fuhrer gemeinsam mit den Presse-Mitarbeitern Ingeborg Zack und Florian Asamer verantwortlich.
Deren Arbeit führte zu einer veränderten Raumaufteilung, adaptierten Schriften, weniger Farben respektive Reduktion auf das Blau der Presse, weniger Rot und Beige und mehr Weißraum. Diese optische Distinguiertheit darf und soll auch als Merkmal von Qualitätszeitungen und Premium-Anspruch interpretiert werden.
Aus dieser Rücknahme entstehen aber wiederum neue optische Spielräume für Infografiken in der Redaktion und selbstverständlich für Anzeigen-Schaltungen. Denn mitunter liegt in der Ruhe der Inhalte für die Leser, die Kraft für Werbekunden. Und Printmedien-Wirksamkeit im Falle eines definierten Niveau-Anspruchs entsteht aus dem ausgewogenen Laut-Leise-Verhältnis von Inhalten. Das heißt nicht, dass Werbung in einem als leise verstehbaren Printmedien-Umfeld automatisch laut sein muss.