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Deutschland sucht die Wirtsfrau

Die eben in Cannes zu Ende gegangene Fernseh-Messe MipTV hat sich für ATV gelohnt. "‚Wirt sucht Frau‘ geht nach Deutschland. Es gab mehrere interessierte Sender, das Rennen hat RTL2 gemacht. Dort wird man sehr schnell mit der Vorstellungsrunde starten", so ATV-Chef Martin Gastinger. Sein ,Wirt sucht Frau‘ hat noch Potenzial. Denn "Interesse gibt es auch von französischsprachigen und skandinavischen Sendern". Bei ATV startet die von Arabella Kiesbauer präsentierte Doku-Soap wieder am 27. April.

Hoch im Kurs stand in Cannes auch eine Doku-Soap von Elk Entertainment. In "All Inclusive" machen Väter bzw. Mütter, die auf den zweiten Frühling hoffen, samt Kindern Club-Urlaub. Und schauen, wer zu wem passt. "Das ist sicher bald im deutschsprachigen Raum zu sehen und für ATV interessant."

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Armoza Formats
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Bei der Fernseh-Messe in Cannes präsentiert wurde "The Running Show" der israelischen Armoza Formats, bei der Interviews im Laufen geführt werden.
Trend

Das Prädikat "skurrilste Sendung" erhält "The Running Show" von Armoza Formats aus Israel, in der Interviews im Laufen geführt werden. "Das wäre etwas für Wahl-Konfrontationen", schmunzelt Gastinger.

Ein TV-Trend in Cannes geht zu "Local Heroes". "Fast wie schon die WEGA bei ATV, nur noch intensiver, werden Polizisten, Feuerwehr- oder Rettungsleute im Einsatz in Real Time gefilmt", erzählt Gastinger. Die Kameras werden fix an Helm oder Uniform installiert. Gastinger: "Da ist der Zuseher manchmal schon zu dicht am Geschehen."

Terror-Angst

Eine weitere Auffälligkeit in Cannes hat ATV-Eigentümer Herbert Kloiber ausgemacht. "Es gab gut ein Viertel weniger Messe-Besucher." Ein Grund: "Ich komme gerade aus New York: In den USA bekommt man im Fernsehen derzeit vermittelt, dass man Europa nicht besuchen kann, weil jederzeit etwas in die Luft gehen kann."

Ein weiterer Grund ist, so ORF-Enterprise-Chefin Beatrice Cox-Riesenfelder, dass sich US-Vertreter auf die Herbst-Messe konzentrieren. Das hat den Geschäften jetzt nicht geschadet. "Wir waren allein mit 33 ,Universum‘-Titeln vertreten und nutzten Cannes unter anderem, um Co-Produktionspartner zu finden." Und so wird der ORF dem iranischen Staatsfernsehens IRIB einen Zweiteiler über Naturwunder im Iran produzieren. Verkauft wurden Dokus auch nach Korea, Thailand, Frankreich, Dänemark und Italien.

Zu Fox Italy gingen "Vier Frauen und ein Todesfall". "Sie haben sich zu einem Überraschungserfolg entwickelt. Ihr Beispiel zeigt, dass man im Verkauf Geduld haben muss", sagt Cox-Riesenfelder.

Cox-Riesenfelder sieht zudem einen klaren Trend zu 4k, also dem Ultra-High-Definition. "Hier sind die Asiaten Vorreiter."

High-End

Über 100 Stunden High-End-Dokus haben die Wiener Terra Mater Factual Studios u. a. in die USA, nach Großbritannien, Frankreich, Italien, Russland, Australien und China verkauft. Highlight war die Biolumineszenz-Doku "Leuchtfeuer des Lebens", für die das Team um Ex-"Universum"-Chef Walter Köhler Sir David Attenborough als Präsentator gewonnen hat. Für diese Produktion wurden spezielle neue Kameratechnologien entwickelt, um die verschiedenen Formen der Lichtsignale in der Natur einzufangen. Anlässlich von Attenboroughs 90. Geburtstag zeigt ServusTV die Doku am 27. April.