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Der böse Dienstag rollt an

Nicholas Ofczarek und Robert Palfrader sind privat befreundet und auf dem Fernsehschirm ein selten effektives Duo: Mit ihren Hauptrollen in "Braunschlag" landeten sie im österreichischen Fernseholymp, gemeinsame Einlagen bei den "Staatskünstlern" zeigten weiteres Potenzial der Zusammenarbeit auf.

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Mit "BÖsterreich" startet auf ORFeins ab Dienstag um 22.50 Uhr ihr bisher schrägstes Experiment: Ofczarek und Palfrader sind in an Monty Python gemahnenden Sketch-Episoden zu sehen, die eine Besonderheit haben: Die Protagonisten wechseln von Szene zu Szene, die Hauptdarsteller bleiben dieselben. Palfrader brilliert etwa als öliger Taxler, sadistische Tierärztin oder als bösartiger Lehrer. Ofczarek steckt sich die falschen Zähne an und gibt vom schmierigen Reiseführer zum tollpatschigen Bankräuber alle Rollen mit Respekt gebietender Bravour.

Drogenkoch Cranston

Im Anschluss (23.20 Uhr) hat ORFeins eine der größten Kultserien der vergangenen Jahre im Programm: "Breaking Bad" ist die Geschichte eines Chemielehrers, der an Krebs erkrankt und für seine Familie auf kriminelle Weise sorgen will: Er wird Drogenlaborant und verbreitet fortan das beste und beliebteste "Crystal Meth" in seinem Bundesstaat. Mit seiner Rolle des Walter White hielt Bryan Cranston ("Malcolm Mittendrin") endgültig Einzug in den TV-Olymp. Die Serie ging nach fünf Staffeln im Vorjahr zu Ende und brachte Cranston drei Emmys ein. Sein Sidekick Aaron Paul, der den stets mit weiten Hosen und asozialem Slang ausgestatten Jesse Pinkman spielt, erhielt zwei der begehrten Fernsehtrophäen. Die Serie wurde insgesamt zehnfach Emmy- und zwei Mal mit dem Golden Globe prämiert. Aufgrund der rekordverdächtigen Kritiken wurde "Breaking Bad" als "Highest-rated TV Series" in das "Guinness Buch der Rekorde" aufgenommen.

Hinter der Serie steht Vince Gilligan, der mit Bryan Cranston bereits vor Jahren für "Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI" zusammengearbeitet hat. Der Hauptdarsteller hat das Potenzial seiner Rolle schon beim Lesen der Drehbücher erkannt, wie er später einräumte: "Ich habe meinen Agenten sofort angerufen und gesagt, dass ich da unbedingt dabei sein muss", erklärte Cranston. "Ich konnte auch die Figur so gut nachvollziehen, die versucht, durch ihr Leben zu kommen und mit der Depression und Midlife-Crisis und schließlich sogar mit dem Todesurteil umzugehen – und so ironisch das auch sein mag, genau das war es dann, was sein Leben auf den Kopf gestellt hat."

Im Endeffekt handle Walter White für seine Familie, was viele nachvollziehen könnten: "Ich denke zwar, dass die meisten Menschen nichts so Drastisches tun würden, aber sie können ihn sicher verstehen."