Wirtschaft

Krise "frisst" Vollzeitjobs

Die Arbeitsmarkt-Bilanz 2012 fällt krisenbedingt nicht besonders zufriedenstellend aus: Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich nach internationalen Berechnungsmethode im vergangenen Jahr etwas höher ausgefallen als 2011 - und der auf den ersten Blick positiv erscheinende Beschäftigungszuwachs 2012 war in erster Linie Teilzeitjobs zu verdanken, besagen die am Donnerstag erschienenen Daten der Statistik Austria.

72,5 Prozent sind erwerbstätig

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg 2012 im Vergleich zu 2011 um 39.900 auf 4,18 Mio. Beschäftigte. Auch die Arbeitslosenzahl stieg um 10.100 Personen auf 189.100 - eine Quote von 4,3 Prozent.

Von den 4,18 Mio. Beschäftigen im Jahresdurchschnitt waren 3,63 Mio. unselbstständig erwerbstätig, was gegenüber 2011 einem Plus von 41.400 Personen entspricht. Damit betrug die Erwerbstätigenquote in Prozent der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 72,5 Prozent (bei Männern 77,8 Prozent, bei Frauen 67,3 Prozent).

Teilzeit ersetzt Vollzeit

Vor allem in den Jahren 2009 und 2010 gab es laut Statistik Austria aber große Umschichtungen von Vollzeit zu Teilzeit. Demnach wurden in diesen Jahren annähernd so viele Vollzeitarbeitsplätze abgebaut wie Teilzeitarbeitsplätze geschaffen. So kam es dazu, dass es 2012 um 14.400 weniger Unselbstständige mit Vollzeitjobs gab als noch 2008, jedoch um 113.700 mehr mit Teilzeitjobs.

Die Teilzeitquote betrug im vergangenen Jahr 25,7 Prozent nach 25,1 Prozent 2011. Bei Männern waren es nur 7,7 Prozent; bei Frauen mit 45,4 Prozent allerdings schon fast die Hälfte aller arbeitenden Frauen.

Weniger offene Stellen

Die Zahl der Erwerbstätigen lag damit etwas höher als vor der Krise 2008 mit 4,09 Mio. Menschen. Allerdings belief sich die Zahl der Arbeitslosen deutlich über den Vorkrisenwert von 2008 mit 162.300. Immerhin lag man mit 189.100 Arbeitslosen im Vorjahr unter dem Wert des Krisenjahres 2009 mit 204.400 Menschen ohne Arbeit in Österreich. Offene Stellen gab es im Jahresschnitt 2012 mit 69.500 um 4.300 weniger als 2011.

Die Jugendarbeitslosigkeit der 15- bis 24-Jährigen kletterte von 2001 auf 2012 ebenso nach oben - von 8,3 auf 8,7 Prozent. Bei den Älteren zwischen 55 und 64 Jahren gab es eine minimale Entspannung der Arbeitslosenquote von 3,2 auf 3,0 Prozent.