Wirtschaft

Arbeitslosigkeit bleibt auch im Februar auf Rekordniveau

Die einzig positive Nachricht: Im Februar stieg die Arbeitslosigkeit in Österreich mit 6,2 Prozent nicht mehr ganz so stark wie in den vergangenen Monaten an. Es zeichnet sich also eine Stagnation auf hohem Niveau, besser gesagt auf Rekordniveau, ab. Mit 404.000 registrierten Arbeitslosen wurde zahlenmäßig erneut ein Allzeit-Höchstwert für Februar erreicht, die Arbeitslosenquote erreichte mit 8,7 Prozent nach nationaler Berechnung den Wert von Februar 2010, als die Finanzkrise ihren Höhepunkt erreichte.

Wie damals versucht das AMS auch jetzt wieder, durch eine massive Ausweitung der Schulungstätigkeit gegenzusteuern. Die knapp 78.000 Schulungsteilnehmer werden zwar ausgewiesen, werden aber nicht zur Berechnung der Arbeitslosenquote herangezogen. Obwohl saisonbedingt beinahe ein Drittel der Arbeitslosen eine Wiedereinstellzusage hat – insbesondere am Bau – zeichnet sich vorerst keine Entspannung am Arbeitsmarkt ab. Die Zahl der offenen Stellen ist erneut um zehn Prozent gesunken. „Trotz der üblichen Frühjahrsbelebung und weiterer Beschäftigungsgewinne muss auch in den nächsten Monaten mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gerechnet werden“, sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer.

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Akademiker

Was auffällt, ist ein überdurchschnittlicher Anstieg der Akademiker-Arbeitslosigkeit. Die Zahl der arbeitslosen Uni-Absolventen stieg im Februar um fast zehn Prozent auf 11.000 Betroffene, jene der Bakkalaureat-Absolventen sogar um 41,8 Prozent auf 624 Arbeitslose. Wenn auch die Quote mit drei Prozent noch immer niedrig ist, so ist der Anstieg für Hundstorfer auch „ein Zeichen, dass Bachelors von der Wirtschaft nicht sehr stark nachgefragt werden“. Auch den von der Wirtschaft beklagten Fachkräftemangel könne er nicht herauslesen.

Die Industriellenvereinigung (IV) sieht das anders und fordert eine Ausweitung der Rot-Weiß-Rot-Card auf Bachelors. „Vor allem im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich tun sich die Betriebe schwer, passende Arbeitskräfte zu finden“, sagt IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Im EU-Vergleich behält Österreich mit 4,9 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote.

Die Europäische Union will die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa mit einer sogenannten Jugendgarantie bekämpfen. "Mit der Jugendgarantie haben junge Menschen eine wirkliche Chance auf eine bessere Zukunft", begrüßte EU-Kommissionschef Jose Manuel Barroso einen Beschluss der EU-Arbeitsminister am Donnerstag in Brüssel.

Demnach sollen die Mitgliedstaaten allen EU-Bürgern unter 25 Jahren garantieren, dass sie spätestens vier Monate nach Ende ihrer Ausbildung oder nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes ein Angebot für eine neue Stelle, einen neuen Ausbildungsplatz oder aber zumindest einen Praktikumsplatz erhalten.

Die Jugendarbeitslosigkeit gehört zu den großen Sorgen der EU: Ende 2012 waren in den 27 Mitgliedstaaten mehr als 5,7 Millionen Menschen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos, das sind mehr als 23 Prozent. In Krisenländern wie Griechenland und Spanien ist mehr als jeder zweite Jugendliche ohne Job.