Wirtschaft

AMS hat nur wenig Geld für neue Kurzarbeit

Sollte sich die Auftragslage in der Industrie weiter verschlechtern, könnte in den nächsten Monaten Kurzarbeit wieder ein Thema werden. Ab Montag, 2. Oktober, können beim AMS wieder neue Anträge auf die Gewährung einer Kurzarbeitsbeihilfe gestellt werden. Die alte, während der Pandemie eingeführte Kurzarbeitsregelung, ist ausgelaufen.

Ab sofort gelten im wesentlichen wieder jene, strengeren Voraussetzungen für die Förderung, wie sie vor der Pandemie gegolten haben. Voraussetzung für die geförderte Arbeitszeitverkürzung zum Erhalt von Arbeitsplätzen sind  vorübergehende wirtschaftliche Schwierigkeiten etwa durch Auftragseinbrüche. In diesem Fall kann die Arbeitszeit für Teile oder die ganze Belegschaft zunächst für bis zu drei Monate herabgesetzt werden, wobei das AMS einen Teil des Einkommensverlustes durch die geringere Arbeitszeit ersetzt. Details lesen Sie hier  

Betriebe sollten sich mit den Anträgen beeilen, denn der Beihilfentopf könnte schon bald geleert sein.. "Wir fürchten uns davor, dass wir budgetär nicht das Auslangen finden werden, denn es sind nur 20 Mio. Euro dafür vorgesehen", sagte AMS-Vorständin Petra Draxl kürzlich zum KURIER. Sobald ein paar große Konzerne Kurzarbeit beantragen, sei der Betrag schnell verbraucht.

➤ Mehr dazu: AMS-Chefin Draxl: „Brauchen Vollzeitmaßnahmen für Flüchtlinge"

"First come and first serve"

Alice Wieser, Kurzarbeits-Expertin vom AMS Steiermark, vergleicht das Vergabe-Prozedere gegenüber dem ORF Steiermark mit dem Photovoltaik-Födercall: „Die Begehren werden gereiht nach ‚First come and first serve‘.  Die Zusage erfolgt jedoch frühestens im Dezember, heißt es, die Auszahlung erfolgt dann erst im Nachhinein nach genauer Arbeitsmarktprüfung. Nach drei Monaten werde etwa überprüft,  wie viele offene Stellen im Umfeld des Unternehmens vorhanden sind. "Und da wird es aufgrund der vielen nachgefragten, offenen Stellen in den Bereichen schon schwierig sein, dass die Kurzarbeit überhaupt möglich ist“, sagt Wieser. 

Sollte es aufgrund der Konjunkturflaute zu vielen Kurzarbeitsanträgen kommen und der Topf rasch geleert werden, werde es eine politische Lösung geben müssen, so Draxl. "Aus dem AMS-Budget ist die Kurzarbeit dann nicht zu stemmen".