Wirtschaft

78 Prozent sind mit ihrem Leben zufrieden

Den Österreichern geht es, gemessen am Wohlstand, gut. Das geht aus den neuen Indikatoren zur Wohlstandsmessung der Statistik Austria hervor. 78,7 Prozent der Österreicher sind (sehr) zufrieden mit ihrem Leben. Der Wert bezieht sich auf den materiellen Wohlstand. "Nur die Kanadier und die Neuseeländer sind auf unserem Niveau, sonst niemand", sagt Euro­stat-Generaldirektor Walter Radermacher.

Dass die Statistik Austria das Wohlergehen der österreichischen Bevölkerung breiter untersucht, ist neu. Auslöser war die Erkenntnis, dass sich die Zufriedenheit der Menschen nicht nur am Wirtschaftswachstum ablesen lässt. Daher gibt es nun neben dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) weitere Messgrößen. Zu den drei Bereichen materieller Wohlstand, Lebensqualität und Umwelt/Nachhaltigkeit wurden 30 Indikatoren festgelegt. Experten von WIFO, IHS, der Wirtschaftsuniversität Wien und den Nachhaltigkeitsforschern (Seri) bewerten die Indikatoren. Mittelfristiges Ziel ist, die Werte der EU-Länder miteinander vergleichen zu können.

Die ersten Bewertungen, basierend auf vorhandenen Daten der Statistik Austria, liegen jetzt vor. Es wurden keine Befragungen durchgeführt. Ziel ist es, dass man nun nicht nur die Wirtschaftsentwicklung ablesen kann sondern auch, welche Haushalte am meisten davon profitiert haben.

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Das BIP pro Kopf wuchs in den letzten 16 Jahren um durchschnittlich 1,7 Prozent im Jahr. 2009 war der stärkste Einbruch mit einem Minus von 4,1 Prozent pro Kopf. 2011 wurde das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Die Kaufkraft der Haushalte pro Kopf (inklusive Sach­transfers) stieg von 1995 bis 2010 mit rund einem Prozent schwächer als das BIP.

Positiv bewertet die Statistik Austria die Erwerbstätigenquote von 75,2 Prozent (EU-Durchschnitt: 68,6 Prozent). Laut Experten-Einschätzung wird das EU-2020-Ziel von 77 Prozent erreicht werden können.

Allerdings gelten auf der anderen Seite 1,4 Millionen Menschen in Österreich als armuts- und ausgrenzungsgefährdet. "Sie können sich die wesentlichen Dinge des Lebens nicht leisten", sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer.

Deutlich unter EU-Schnitt liegt die Zahl der 30- bis 34-Jährigen Uniabsolventen mit 23,8 Prozent (EU-Schnitt: 34,6 Prozent).

Schlecht steht es um den Umweltschutz. Die Emissionen sind nicht nachhaltig gesenkt worden. Der Energieverbrauch beim Verkehr stieg von 1995 bis 2010 sogar um 56 Prozent. Das BIP erhöhte sich im der Zeit um 36 Prozent.

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