Wirtschaft

400 Österreicher zittern um ihr Geld

Monatelang hatte die deutsche Polizei einen mutmaßlichen Betrügerring im Visier, der Anlegergelder veruntreut haben soll. Am Dienstag schlugen die Kriminalisten zu: 1200 Beamte durchsuchten bundesweit 130 Büros und Wohnungen der zwei verdächtigen Firmen – der Immo-Investmentgesellschaft S&K in Frankfurt und des Hamburger Emissionshauses United Investors.

Sechs Personen wurden festgenommen, darunter die beiden Gründer von S&K, Stephan Schäfer (33) und Jonas Köller (31). Sie sollen „über Jahre ein planmäßig und groß angelegtes Betrugssystem installiert haben“, vermutet die Staatsanwaltschaft. Unter den Beschuldigten befinden sich auch Notare und Rechtsanwälte. Gemeinsam soll mit Anlegergeldern ein Schneeballsystem aufgebaut worden sein. In Deutschland sind Tausende Anleger betroffen. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Schaden in dreistelliger Millionenhöhe aus.

In Österreich bangen nun 400 Anleger um ihr Geld. Etwa sieben Millionen Euro haben heimische Investoren in S&K-Fonds angelegt. In den Markt gebracht wurden die Fonds von der Investmentplattform der Wiener OK-System-Invest. „Ich bin geschockt. S&K wirkte seriös, hat regelmäßig Berichte vorgelegt und Grundbuchauszüge der erworbenen Immobilien geschickt“, sagt Michael Görner, Eigentümer und Chef von OK-System-Invest. Der Vertrieb der Fonds sei sofort gestoppt worden. Derzeit sei unklar, wie viel der investierten Geldern zu retten sei.

Der extrem aufwendige Lebensstil, den die S&K-Chef geführt haben sollen, lässt allerdings Schlimmes vermuten. Von Partys mit echten Elefanten und sündteuren Sportwägen wird jedenfalls erzählt.