Wirtschaft

40 Prozent haben keinen Betriebsrat

Eine Arbeitnehmervertretung ist in Österreichs Betrieben keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Zwar ist die Zahl der Unternehmen, in denen es Betriebsräte gibt, leicht steigend, die Anzahl der Betriebsräte selbst stagniert aber. „Noch immer sind 40 Prozent aller Angestellten nicht abgedeckt“, sagt Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Angestelltengewerkschaft GPA-djp, die dieser Tage eine Informations-Kampagne durchführt.

Die wenigsten Belegschaftsvertreter gibt es in Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Aber auch in größeren Betrieben, etwa im Handel oder der IT-Branche, gibt es laut Katzian noch viele weiße Flecken. Als Beispiel nannte er den Software-Konzern SAP. „Wir haben ein von der Belegschaft gewähltes Ombudsteam, das funktioniert sehr gut“, heißt es bei SAP.

„Unser Ziel ist es, mehr Betriebsräte zu bekommen“, sagt Katzian und möchte bei Betriebsbesuchen auch an die Arbeitgeber herantreten. Dass auch eine Reform des verstaubten Betriebsratswahlrechts nötig wäre, gibt Katzian zu, die Chancen auf rasche Umsetzung seien eher gering.

Umfrage

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Laut einer von der GPA beauftragt Umfrage halten 81 Prozent der 400 befragten Beschäftigten mit Betriebsrat ihre Vertretung für wichtig oder sehr wichtig. Bei leitenden Angestellten ist der Wert „sehr wichtig“ sogar noch höher als bei einfachen Angestellten. 20 Prozent fühlen sich schlecht oder gar nicht vertreten.

In Betrieben ohne Betriebsrat wird als Grund für das Fehlen eines solchen mehrheitlich die geringe Betriebsgröße angeführt. In jedem dritten Betrieb findet sich niemand, der kandidieren will. Dass die Geschäftsführung gegen eine Betriebsratswahl ist, gibt jeder fünfte Befragte an.