36 Milliarden Euro im Kampf gegen die Teuerung
Von Michael Bachner
Zu Jahresbeginn wurden Tempo und Ausmaß der Inflationsentwicklung auf zuletzt 10,5 Prozent total unterschätzt. Aber in mittlerweile drei Anti-Teuerungspaketen plus der Stromkostenbremse (ab Dezember) setzt die Bundesregierung im Kampf gegen die Teuerung rund 35 bis 36 Milliarden ein. Das sagt WIFO-Expertin Margit Schratzenstaller für den Zeitraum 2022 bis 2026. Die Pensionsanpassung für 2023 ist hier noch gar nicht enthalten.
Der Löwenanteil mit rund 23,6 Milliarden Euro stammt aus der Kompensation der kalten Progression und der Anpassung der Sozialleistungen ab 2023. Durch diesen massiven Mitteleinsatz wird den heimischen Haushalten ein nicht zu unterschätzender Teil der Inflation vom Staat abgegolten.
Große Bandbreite
Wie hoch dieser Teil ist, darüber gehen die Schätzungen weit auseinander. Im Bereich der untersten 15 Prozent der Einkommen dürfte der Staat die Inflationswirkung mit vielen Einmalzahlungen (wie z. B. 500-Euro-Klimabonus) zur Gänze ausgleichen. Im mittleren Bereich dürfte die Kompensation zwischen 50 und 60 Prozent ausmachen. Bei Spitzenverdienern sinkt die Entlastungswirkung im Verhältnis zum Einkommen. 2023 dreht sich das um: Das Aus für die kalte Progression nutzt vor allem den Besserverdienern.