Wirtschaft

13,7 Millionen Autos in Europa verkauft

Die Auto-Hersteller haben keinen Grund zu klagen. Im vergangenen Jahr wurden europaweit 13,713 Millionen Pkw neuzugelassen, das ist ein Plus von 9,3 Prozent. Der Volkswagen-Konzern konnte in der EU bloß um 6,1 Prozent auf 3,377 Millionen Fahrzeuge zulegen. Rekorde wurden im Dezember 2015 erzielt. Die Pkw-Nachfrage in der EU ist um rekordverdächtige 16,6 Prozent bzw. um 1,109 Millionen Autos gestiegen, nur der Absatz des Wolfsburger VW-Konzerns war etwas schwächer. VW konnte im letzten Monat 2015 den Verkauf nur um 4,7 Prozent erhöhen. Das gab der europäische Kraftfahrzeug-Herstellerverband ACEA am Freitag bekannt.

Der Marktanteil von Volkswagen, dem größtem Autobauer Europas, im vergangenen Monat binnen Jahresfrist um 2,5 Prozentpunkte auf 22,2 Prozent. Im November war er der Marktanteil von noch bei 24,3 Prozent gelegen. Im Oktober, einem Monat nach Bekanntwerden der Abgasmanipulation lag der Anteil noch bei mehr als einem Viertel.

Von der Schwäche des europäischen Marktführers profitierten vor allem die beiden französischen Autobauer Peugeot und Renault und der US-Hersteller Ford, die ihren Absatz in der EU im Dezember jeweils um mehr als 20 Prozent steigerten, heißt es dazu von ACEA. Auch BMW und Daimler legten beim Schlussspurt zum Jahresende kräftig zu. Für die hohen Wachstumsraten sorgte auch, dass die Autohäuser in diesem Jahr an zwei Tagen mehr geöffnet hatten als ein Jahr davor.

Angetrieben wurde die Pkw-Nachfrage 2015 vor allem durch die niedrigen Spritpreise und hohe Rabatte. Auch die sinkende Arbeitslosigkeit und gute Konjunkturaussichten heizten das Konsumklima an.

„Die Menschen haben mehr Geld im Portemonnaie und sie sind - trotz zahlreicher politischer Krisen - nach wie vor bereit, auch große Anschaffungen zu tätigen“, sagte Peter Fuß von der Unternehmensberatung EY. Der Experte ist auch für das Jahr 2016 optimistisch. „So stark wie im vergangenen Jahr wird der Neuwagenabsatz in diesem Jahr allerdings nicht steigen.“ Vor allem in Deutschland und Großbritannien sei inzwischen ein Absatzniveau erreicht, von dem aus weitere Zuwächse schwierig seien. EU-weit rechnet Fuß daher nur mit einem leichten Plus von drei bis vier Prozent auf gut 14 Millionen Pkw-Neuzulassungen.

Die Länder-Zahlen

Die stärksten Zuwächs über Jahr gab es in Spanien mit einem Plus von 20,9 Prozent und Italien mit einem Plus von 15,8 Prozent. Auch in Frankreich stiegen die Neuzulassungen um 6,8 Prozent, in Großbritannien um 6,3 Prozent und in Deutschland um 5,6 Prozent.

Hier finden Sie eine Aufschlüsselung der Neuzulassungen nach den einzelnen Autoherstellern für die Jahre 2014 und 2015 und die Neuzulassungen in den verschiedenen Landern.