10 Fakten zum "Twen" im neuen Kleid
Von Christine Klafl
Der Fünfer und der Zehner sind schon runderneuert, am Mittwoch ist der Zwanziger an der Reihe. Das Blau ist etwas dunkler, die abgebildeten Motive wirken etwas plastischer. Vor allem aber: Der 20-Euro-Schein ist künftig mit neuen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die Fälschern das Leben schwer machen werden. Die alten 20er behalten noch lange ihre Gültigkeit. Hier einige Details.
Wussten Sie, dass ...
... die Banknoten der neuen Generation auch Europa-Serie genannt werden? Nach der griechischen Mythologie war Europa eine phönizische Königstochter, die vom Göttervater Zeus verführt wurde. Das Porträt der Europa auf den neuen Geldscheinen stammt übrigens von einer mehr als 2000 Jahre alten Vase, die im Louvre in Paris zu besichtigen ist.
... das ursprüngliche Design der Euro-Banknoten vom Österreicher Robert Kalina, einem Grafiker der Oesterreichischen Banknotendruckerei, stammt? Mit der Überarbeitung des Designs für die neue Europa-Serie wurde Reinhold Gerstetter, ein unabhängiger Banknotendesigner aus Berlin, beauftragt.
... insgesamt 4,3 Milliarden neue Zwanziger gedruckt wurden und ab kommenden Mittwoch ausgegeben werden? Von den bisherigen 20-Euro-Scheinen sind etwa 3,3 Milliarden Stück im Umlauf.
... die 20-Euro-Scheine exakt 133 x 72 Millimeter groß sind? Mit den neuen Scheinen, die es ab Mittwoch gibt, könnte man halb Österreich zupflastern. Man könnte mit ihnen die Erde mehr als zehn Mal rund um den Äquator einwickeln, würde man die Scheine aneinanderlegen.
... die Währungsbezeichnung "Euro" außer in lateinischen und griechischen Buchstaben künftig auch auf Kyrillisch zu lesen sein wird? Der Hintergrund dafür ist, dass Bulgarien 2007 der EU (nicht jedoch dem Euro) beigetreten ist – Jahre nach der ersten Euro-Serie. Die offizielle Schrift in Bulgarien ist Kyrillisch. Das Euro-Design orientiert sich an den EU-, nicht an den Euro-Mitgliedsländern.
... dass auf der Landkarte auf der Rückseite der neuen Scheine nun auch Malta und Zypern zu erkennen sind? Auf den bisherigen Zwanzigern fehlten die beiden Inselstaaten, weil sie noch nicht EU-Mitglieder waren, als die Scheine ausgegeben wurden.
... am linken Rand der Landkarte, durch einen Strich abgetrennt, weiterhin kleine Inselchen zu sehen sind? Sie versinnbildlichen französische Überseegebiete, wo die Europäische Gemeinschaftswährung ebenfalls gilt: Guadeloupe, Reunion, Martinique und Französisch-Guayana.
... im ersten Halbjahr 2015 der Zwanziger der weltweit am häufigsten gefälschte Euro-Schein war? Mit 55 Prozent war mehr als jede zweite entdeckte Blüte ein 20-Euro-Schein. Auch in Österreich blühten die Zwanziger besonders. Fälscher dürften ihre Scheine noch rasch in Umlauf gebracht haben, bevor der neue 20er herauskommt.
... das neuartige Hologramm-Fenster durchsichtig wird, wenn man den neuen Geldschein gegen das Licht hält? Im Fenster erscheint die mythologische Europa. An diesem Meilenstein der Banknoten-Technologie, wie Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele das Fenster bezeichnete, dürften sich Fälscher noch den einen oder anderen Zahn ausbeißen.
... wie schon bei der ersten Euro-Serie auch bei den neuen Scheinen Baustile aus sieben Epochen der europäischen Kunstgeschichte abgebildet sind? Der 20er ist übrigens der Gotik gewidmet.