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Risiko für Fehlgeburt: Forscher tüfteln an Bluttest

US-Forscher wollen herausgefunden haben, dass bestimmte Moleküle im Blut direkt mit Komplikationen in der Schwangerschaft in Verbindung stehen. Mittels Bluttest könnten Mediziner folglich ermitteln, ob bei Patientinnen im Laufe der Schwangerschaft Komplikationen auftauchen werden, noch bevor Beschwerden oder Symptome zutage treten.

Mit dem von der Wissenschaftern des Laboratory for Reproductive Medicine and Immunology in San Francisco entwickelten neuartigen Testverfahren können Ärzte das Plazentabett auf die spezifischen Moleküle untersuchen und so eine Prognose abgeben. Beim Plazentabett handelt es sich um einen Gewebefilter, der den Uterus während der Schwangerschaft auskleidet.

Die Forscher haben untersucht, wie stark der Zusammenhang zwischen den Molekülen in der Membran und einer Fehlgeburt, Frühgeburt oder Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung / gekennzeichnet durch erhöhten Blutdruck) ist. Dafür analysierte man über 160 Geburten. Die Ergebnisse zeigen, dass Fehlgeburten und Präeklampsie mit 90-prozentiger Sicherheit vorhergesagt werden konnten. Bei Frühgeburten vor der 34. Schwangerschaftswoche lag die Trefferwahrscheinlichkeit bei 89 Prozent.

Die Studienautoren bewerten das neue Testverfahren als sinnvolle Ergänzung zu etablierten Untersuchungen.

Experten warnen vor voreiligen Schlüssen

Gegenüber der BBC bewertet Daniel Brison, Professor für klinische Embryologie an der University of Manchester, die Erkenntnisse als "spannend". Er fügt jedoch hinzu: "Obwohl die Ergebnisse spannend und innovativ wirken, besteht ein hohes Risiko, dass sie falsch sind." Folgestudien mit größerer Stichprobe seien notwendig, um die Aussagekraft der Ergebnisse beurteilen zu können.

Diese Meinung teilt auch Tim Child, medizinischer Leiter der Fruchtbarkeitsklinik an der University of Oxford. "Präeklampsie, Frühgeburten und Fehlgeburten sind weltweite Probleme, also ist jede Form der Forschung wichtig." Obwohl die Studie in ihrer Aussagekraft limitiert sei, sei der durch den Test ermittelte Zusammenhang jedenfalls signifikant.

Vergangenes Jahr hatten US-Forscher herausgefunden, dass Morgenübelkeit während der Schwangerschaft das Risiko einer Fehlgeburt senkt (mehr dazu hier).