Ganslessen: 6 Tipps gegen das Völlegefühl
Echte Genießer können das Martinifest meist kaum erwarten. Immerhin laden Gansl, Knödel, Rotkraut und andere Leckereien alljährlich zum Schlemmen ein. Oft sind die Augen dabei allerdings größer als der Magen. Die Folge: unangenehmes Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden. Was dagegen hilft – und welche gängigen Ratschläge man getrost ignorieren kann.
1. Vorbeugen erwünscht
Bereits während dem Essen kann man dem Körper Gutes tun. Wichtig ist, dass man sich nicht überisst. Heißt konkret: gut kauen und möglichst langsam essen. "Wird die Nahrung bereits im Mund gut zerkleinert, ist der Magen nachher nicht mehr ganz so stark gefordert", erklärt Ursula Pabst, Ernährungsexpertin des Beratungsinstituts Resize. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser hilft ebenfalls bei der Verdauung. Apropos Wasser: Während dem Essen sollte man zwischendurch zum Wasserglas greifen. "So legt man auf natürliche Art und Weise Essenpausen ein und die Nahrung kann anschließend leichter im Körper transportiert werden." Kohlensäurehaltige Getränke sollte man hingegen lieber meiden. Die Blubberblasen können das Völlegefühl verstärken.
2. Bio-Qualität bevorzugt
Wer die Gans am Martinstag selbst zubereitet, der sollte ein Bio-Produkt wählen. Das hat meist einen geringeren Fettanteil. Außerdem gilt wie immer: die Menge macht’s. "Wer die Gans genießen will, der soll das auch tun. Aber dann muss bei den Beilageportionen gespart werden", rät Pabst.
3. Auf Salat verzichten
"Isst man üppig, muss man das schlechte Gewissen nicht mit einem Salat beruhigen", empfiehlt Pabst. Rohkost sei zwar gesund, in Kombination mit Fettigem wird die Nahrung dadurch aber noch schwerer verdaulich.
4. Pfefferminztee
Die ätherischen Öle der Pfefferminze können das Völlegefühl nach einem deftigen Mahl lindern. Auch bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden wirkt Minztee beruhigend. "Kräuter wie Pfefferminze oder auch Rosmarin als Bratengewürz beschleunigen den Verdauungsprozess und helfen dabei sich nach dem Essen wohler zu fühlen. Die speziellen Öle der Minze unterstützen zudem Leber und Galle, zwei wichtige Verdauungsorgane", erklärt die Ernährungsexpertin.
5. Anis, Kümmel, Fenchel
Kümmel, Fenchel und Anis wirken auch harmonisierend auf den Magen. "Kümmel passt ja gut zum Rotkraut, den kann man also im Essen verarbeiten." Als Tee aufgebrüht verschaffen Fenchel und Anis nach der Mahlzeit Linderung – und beugen Blähungen vor.
6. Verdauungsschnapserl
Die Annahme, dass ein Stamperl Schnaps bei der Verdauung hilft, hält sich hartnäckig. Stimmt aber nicht. "Subjektiv gesehen empfinden viele nach dem Schnaps eine Erleichterung. Das kommt daher, dass die Magenmuskulatur durch den Alkohol gelockert wird", so Pabst. Schnäpse und andere hochprozentige Getränke hemmen die Leerung des Magens und damit auch die Verdauung. Kaffee hat keinen Einfluss aufs Völlegefühl.
7. Spaziergang
Bewegung fördert die Verdauung. Nach dem Essen ist ein Spaziergang an der frischen Luft daher mehr als empfehlenswert. "Bewegung regt die Muskulatur im Verdauungstrakt an, sodass der Speisebrei schneller bewegt und im Darm weitergeleitet wird."
8. Nur nicht hinlegen
Nach dem Essen sollt man nicht gleich ins Bett oder auf die Couch wandern. Das kann unangenehmes Sodbrennen auslösen. In der Waagrechten wird der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre nämlich gefördert. Am besten zwei bis drei Stunden warten.