Wellness

Fankosmetika: Kein Grund zum Jubeln

Träumen darf man ja noch: Sollte es Österreichs Fußball-Nationalmannschaft ins EM-Finale schaffen, wären das insgesamt sieben Spiele - und für viele eingefleischte Fans also sieben Einsätze für Schminkstifte oder auch Klebe-Tattoos. Laut einer Untersuchung der deutschen Stiftung Warentest sind einige dieser Produkte allerdings stark mit Schadstoffen belastet. Ein unmittelbares Gesundheitsrisiko besteht aber nicht - zumal der Einsatz von Fanschminke ja auch in erfolgreichen Fußballnationen nicht zum Alltag gehört.

Die Stiftung Warentest hat sieben Schminkprodukte und fünf Klebe-Tattoos getestet. Die Ergebnisse sind allerdings nicht eins zu eins auf Österreich umlegbar: Denn im deutschen Test ging es um Produkte mit den Farben Schwarz-Rot-Gold, die ja in Österreich nicht so die Top-Renner sind.

Verbotene Substanzen

Fünf Produkte bekamen wegen hoher Schadstoffwerte von der Stiftung Warentest eine Rote Karte. "Die größten Spielverderber sind nicht verbotene Farbstoffe, sondern polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Weichmacher", so die Konsumentenschützer. "Einige Vertreter dieser Stoffgruppen sind in Kosmetika verboten, weil sie gesundheitlich bedenklich sind." In acht Produkten konnte das verbotene PAK Napththalin nachgewiesen werden, in vier verbotene Weichmacher.

Auch aromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe wurden nachgewiesen - sie gelten als potenziell krebserregend.

Im Vergleich zu einem Test vor zwei Jahren fielen die Ergebnisse diesmal aber schon besser aus: Damals wurden in 14 von 14 Proben von Schminkstiften (natürlich wieder in den Farben Schwarz-Rot-Gold) verbotene oder nicht deklarierte Farbstoffe und Pigmente nachgewiesen.

Auch das deutsche Verbraucherministerium hat 20 Proben untersucht - in keiner wurden verbotene Farbstoffe gefunden.

Tipps für die Anwendung

- Fans sollten Schminke und Tattoos sicherheitshalber nicht auf den Lippen oder in der Nähe der Augen anwenden - viele der Produkte enthalten schleimhautreizende Substanzen.

- Über den Mund und die Augen können zudem kritische Stoffe einfacher in den Körper gelangen.

- Vorsicht auch bei Anwendungen auf verletzter Haut.

- Die Verpackung ist ein Indiz für Qualität: Auf Kosmetika müssen alle Inhaltsstoffe aufgelistet werden, das war nicht bei allen getesteten Produkten der Fall.