Wellness

Camu-Camu: 40 Mal mehr Vitamin C als Orange

Camu-Camu ist hierzulande kaum bekannt. Die Frucht wächst im Amazonasgebiet in Südamerika und soll die ständig wachsende Liste an Superfoods erweitern. Kanadische Forscher der Laval University in Québec haben ihre Wirkungen jetzt an Mäusen untersucht und im Fachjournal Gut veröffentlicht.

Bei gleicher fett- und zuckerreicher Ernährung nahmen die Tiere, die Camu-Camu erhielten, innerhalb von acht Wochen um 50 Prozent weniger zu als ihre Artgenossen, die die Früchte nicht erhielten. Zudem verbesserte sich die Glukosetoleranz und die Insulinsensitivität der Mäuse. In der Leber sammelte sich weniger Fett an. Die Forscher gehen davon aus, dass Inhaltsstoffe der Frucht das "gute" braune Fettgewebe aktivieren. Dieses wird im Gegensatz zum "bösen" weißen Fett nicht zur Speicherung von Energie verwendet, sondern verbraucht diese, um Wärme zu produzieren.

Höherer Energieverbrauch

Mäuse, die Camu-Camu erhielten, hatten einen höheren Energieverbrauch. Auch ihre Darmflora veränderte sich. Ob beim Menschen ähnliche Effekte nachweisbar sind, ist noch offen. Es gibt zwar auch für Menschen Kapseln mit Camu-Camu-Extrakt und Pulver zu kaufen, wie häufig bei sogenannten Superfoods sind die Nachweise dazu aber kaum bis gar nicht vorhanden.

Bisher ist die Frucht eher für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt. Er soll 40 Mal so hoch sein wie bei einer Orange und zehn Mal so hoch wie bei Paprika. Im Amazonasgebiet gilt die Frucht außerdem als Aphrodisiakum. Sie wird entweder roh ohne Schale oder als Saft verabreicht.

Das zunehmende Interesse an Camu-Camu führte bereits dazu, dass die Frucht auf Plantagen angebaut wird. Die Nachfrage ist jedoch höher als das Angebot, vor allem von Japan wird sie importiert. Wild wachsende Camu-Camu-Früchte sind kaum mehr zu finden, da sie – kaum gewachsen – rasch geerntet werden.