Ecuadors Heimspiele in der Höhenlage
Es ist jedes Mal das gleiche Spiel: Immer wieder geht der Gastmannschaft in Quito die Luft aus. Nicht wegen des großen Drucks, der vom Heimteam Ecuador ausgeht, nicht wegen der begeisterten Fans im Stadion. Es ist schlicht die Höhenlage von 2783 Metern, die das Nationalstadion Atahualpa zu einer Fußball-Festung macht. In den vergangenen Jahren feierte das Team dort unter anderem zwei Siege gegen Brasilien und zwei gegen Argentinien. In der Qualifikation für die WM gab es in acht Spielen sieben Siege und ein Remis. Auswärts hingegen blieb man in acht Spielen sieglos.
Doch Teamchef Reinaldo Rueda wehrt sich gegen den Vorwurf, man sei außerhalb von Quito nicht wettbewerbsfähig: "Ecuador hat sich für die WM qualifiziert, weil wir gute Spieler haben, die gut arbeiten. Wir haben uns nicht wegen irgendeines geografischen Glücksfalls qualifiziert." Der 57-jährige Kolumbianer genießt in Ecuador den Status eines Volkshelden. Ebenso in Honduras, dessen Team er 2010 zur WM geführt und damit riesige Euphorie entfacht hatte.
Bei der WM spielt Ecuador auf 1200 Metern (in Brasilia gegen die Schweiz), auf 940 Metern (in Curitiba gegen Honduras) und auf Meereshöhe (in Rio gegen Frankreich). Die große Anzahl der roten Blutkörperchen wird somit nicht so sehr über den Erfolg entscheiden wie bei den Heimspielen. Zur gefährlichen Waffe soll die pfeilschnelle Flügelzange werden: Auf der rechten Seite wirbelt Kapitän Antonio Valencia von Manchester United, links sprintet Jefferson Montero, der bei Monarcas Morelia in Mexiko spielt.
Vom 24-Jährigen schwärmt Teamchef Reinaldo Rueda besonders: "Montero ist einer jener Spieler, die die Zuschauer einfach lieben. Er spielt wie ein Kind auf der Straße."
Ein Song zur Einstimmung auf die WM: