Mario Götze: Der deutsche Erlöser
Nun steht er mit Helmut Rahn, Gerd Müller und Andreas Brehme auf einer Stufe: Mario Götze. Der 22-jährige Allgäuer machte am Sonntagabend im Estádio do Maracanã von Rio de Janeiro das, was seine drei Landsleute 1954 (Rahn), Müller (1974) und Brehme (1990) bereits gemacht hatten: Er entschied mit seinem Tor ein WM-Finale und schoss Deutschland zum vierten Titel der WM-Geschichte.
Es war weder seine Saison noch seine WM: Um 37 Millionen Euro war der Offensivspieler vor einem Jahr von Borussia Dortmund zum Erzrivalen Bayern München gewechselt, aber die hohen Erwartungen, die in ihn gesetzt worden sind, konnte er zumindest in seiner Premierensaison nicht erfüllen. Er pendelte oft von der Startelf auf die Bank und zurück. Der Druck, der nach dem umstrittenen Wechsel auf ihm lastete, schien zu groß zu sein.
Teamchef Jogi Löw ließ ihn trotzdem nicht fallen und nahm ihn zur WM mit. Götze stand zunächst auch in der Startelf, spielte zum Auftakt gegen Portugal durch und bereitete beim 4:0 ein Tor vor. Beim 2:2 gegen Ghana erzielte er sogar ein Tor, es sollte aber trotzdem sein letztes Spiel von Beginn an bleiben.
Sowohl gegen die USA als auch gegen Algerien und Frankreich kam der Bayern-Spieler nur mehr zu Kurzeinsätzen, beim 7:1-Kantersieg gegen Brasilien war Götze überhaupt nicht im Einsatz.
Am Sonntag erinnerte sich Löw erst zwei Minuten vor Schluss der regulären Spielzeit an den nur 1,76 Meter großen Götze. Und es sollte der beste Eintausch in seiner Trainerkarriere werden ...