Der letzte Höhepunkt für Hitzfeld
Vor dem Duell mit Frankreich (Freitag, 21 Uhr live ORFeins, ARD) wollte die Sportzeitung L'Équipe von Ottmar Hitzfeld wissen, was ihm beim Stichwort "Frankreich" einfalle. Der Trainer-Gentleman der Schweiz antwortete nicht etwa Champagner, Eiffelturm oder Platini, sondern: Ribéry. "Er ist mein Lieblingsspieler", sagte Hitzfeld über seinen verletzten Ex-Bayern-Profi. Ribéry habe "mehr als andere". Nun ja, dieser kann Hitzfeld heute nicht gefährlich werden, Europas Fußballer des Jahres ist verletzt.
Während sein Traum-Spieler danach wieder die Fußballschuhe auspacken kann, ist für Hitzfeld endgültig nach der WM Schluss. "Ich weiß, dass ich mich langweilen werde, wenn das alles vorbei ist. Deshalb möchte ich so lange wie möglich bei dieser WM dabei sein."
Was sehr wichtig für ihn ist. "Diese WM stellt den Höhepunkt meiner Karriere dar." Er erlebe sehr intensive Momente mit der Mannschaft und dem Betreuerstab. "Wenn ich weitergemacht hätte, hätte ich keine andere Mannschaft mehr trainieren können", bekräftigte der ehemalige Meistercoach des FC Bayern München und von Borussia Dortmund.
Ribéry hin, Ribéry her: Bei den Franzosen ist nach dem 3:0 alles eitel Wonne. "Es läuft bei uns alles so gut, dass man schon fast Angst bekommt", meinte Frankreichs Patrice Evra vor dem Spiel gegen die Eidgenossen. Der Teamspirit sei hervorragend, betonte einer jener Kicker, die vor vier Jahren als Rädelsführer der Revolte gegen Ex-Teamchef Raymond Domenech vom Verband gesperrt wurden. Das Vertrauen in die eigene Stärke ist da - sollte laut Evra aber nicht überstrapaziert werden. "Ich habe viel Respekt vor unseren Gegnern, aber unser gefährlichster Gegner sind wir", meinte der mit 59 Länderspielen Erfahrenste im Team von Trainer Didier Deschamps.