Thema/WM2014

Pepe, Suarez & Co. - Die Heißsporne der WM

Was wäre der Fußball ohne seine Heißsporne? Was wäre der Fußball ohne Emotionen, Rudelbildungen und Sticheleien? Die Fans lieben es, wenn es auf dem Platz zur Sache geht und liegen den Bad Boys ihrer eigenen Mannschaft zu Füßen.

Auch bei der diesjährigen WM gab es bereits wieder hitzige Situationen. Man erinnere sich an den Brutalo-Tritt von Maxi Pereira, den Kopfstoß von Pepe oder die nicht geahndeten roten Karten gegen Frankreichs Jungstar Paul Pogba und Wilson Palacios nach einer Aktion, die mehr einem Bodenkampf glich, als einem Fußballspiel. Auch Sulley Muntari und Jermaine Jones gerieten im Spiel USA gegen Ghana aneinander. Glück für beide Spieler, dass der Referee Gnade vor Recht ergehen ließ. Bei all diesen Vorkommnissen lässt sich bereits jetzt wieder erkennen, dass in der Liste der Bad Boys nicht all zu viele neue Namen auftauchen werden.

Ramos und seine Ausschlüsse

Betrachtet man die verschiedenen WM-Kader, stößt man auf Namen, die in der Vergangenheit bereits mit diversen unsportlichen Aktionen auf sich aufmerksam machten. In Spaniens Kader sticht einem sofort der Name Sergio Ramos ins Auge, der in der Primera Division nicht weniger als 14 Ausschlüsse zu Buche stehen hat. Sein Madrider Teamkollege Pepe hat bei dieser WM, wie eben erwähnt, bereits „zugeschlagen“. Stolze 37 Minuten dauerte es, bis er den Weg in die Kabine antreten durfte. Angesichts der Ausraster, die Pepe in der Vergangenheit schon lieferte, kann Thomas Müller froh sein, dass ihm nicht mehr blühte. In der Saison 08/09 trat Pepe gegen den am Boden liegenden Francisco Casquero von Getafe nach und „bearbeitete“ ihn auch nach Erhalt der roten Karte weiter. Eine Zehn-Spiel-Sperre war die Folge, die angesichts der Vergehen aber viel zu gering ausfiel.

Uruguay-Star als Bad Boy

Gespannt sein darf man auch auf Uruguay-Star Luis Suarez. Ihm ist quasi jedes Mittel recht, um zum Erfolg zu kommen. Ghana fühlt sich noch heute um das WM-Halbfinale 2010 betrogen. Suarez wehrte in der letzten Minute der Verlängerung den Ball auf der Linie mit der Hand ab, der anschließende Strafstoß wurde an die Oberkante der Latte gesetzt. Nach dem verschossenen Elfmeter setzte das Enfant Terrible zum hämischen Jubelsturm in die Katakomben an, von wo aus er beobachten konnte, wie sich seine Landsleute im Elfmeterschießen durchsetzten.

Sein "bester Freund“ aus der Premier League ist ebenfalls bei der WM dabei. Manchester United Urgestein Patrice Evra. Der französische Verteidiger ist auch kein Kind von Traurigkeit und lässt sich im Normalfall kein Scharmützel entgehen. In der abgelaufenen Saison ging es zwischen Suarez und Evra heiß her, übelste Beschimpfungen, Handschlagverweigerungen und Geldstrafen waren die Folgen. Evra war beispielsweise auch bei der Skandal-WM der Franzosen 2010 einer der Rädelsführer, verbale Entgleisungen gegen das Trainerteam und TV-Experten inklusive.

Harte Gangarten

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Weitere Kandidaten, die keine Karten scheuen, sind unter anderem die beinharten Sechser Daniele de Rossi oder Nigel de Jong. Fußballkenner werden sich noch an de Jongs Kung-Fu-Attacke gegen Xabi Alonso im WM-Finale 2010 erinnern. Glück für den Niederländer, dass Howard Webb damals nur den gelben Karton zückte. Der Italiener de Rossi ist neben seiner harten Spielweise auch für sein überschwängliches Temperament bekannt, der sich auch manchmal zu grob unsportlichen Aktionen hinreißen lässt.

Man darf gespannt sein

Neben fußballerischen Höchstleistungen wird diese WM auch noch zahlreiche hitzige Aktionen liefern. Es wird sich in den kommenden Tagen zeigen, ob zu den bereits bekannten Heißspornen neue Namen hinzukommen. Bei all den Emotionen, die das Publikum an einem Fußballspiel so schätzt und liebt, ist eines auf jeden Fall gewiss und gilt als oberste Priorität: Die Spieler sollten sich nachher unverletzt in die Augen schauen und die Hand geben können. Aber das wissen sie – die meisten jedenfalls.