Thema/Olympia-2014

Mayer Drittschnellster im 1. Abfahrtstraining

Sonne, Schnee, drittbeste Zeit im ersten Abfahrtstraining hinter US-Oldie Bode Miller und dem Schweizer Aufsteiger Patrick KüngMatthias Mayer hat einen guten Donnerstag im olympischen Alpinzentrum Rosa Chutor erlebt, da konnte ihm auch sein hartnäckiger Husten nicht die Laune verderben. Seit den letzten Weltcuprennen in St. Moritz machen dem 23-jährigen Kärntner die Bronchien zu schaffen, doch seit er wie sein Landsmann Max Franz als Fixstarter in der Abfahrt am Sonntag gesetzt ist, scheint er richtiggehend befreit.

„Es war eine lockere Fahrt, und ich war trotzdem schnell“, bilanzierte der Sohn von Helmut Mayer, der 1988 in Calgary Silber im Super-G gewonnen hatte. Froh sei er über seinen Fixplatz, froh auch über seine gute Form, die er in den Westkaukasus mitgebracht hat. Die Piste von Rosa Chutor liegt ihm: „Der Start ist sehr steil, es geht schnell hin und her, da musst du technisch sehr gut fahren und den Speed gut ins Flache mitnehmen, es gibt ja auch mehrere Übergänge.“

Sein Co-Fixstarter Max Franz, 24, pflichtet bei: „Es ist sehr anspruchsvoll, im oberen Streckenteil ist der Schnee sehr aggressiv, weiter unten wurde mit dem Balken gearbeitet, dort ist es eisig, dort ist auch toter Schnee, auf dem es schwierig ist, den Grip zu finden.“ Franz’ Suche brachte nur mäßig befriedigende Ergebnisse, dennoch war der Kärntner ex aequo mit dem Norweger Aksel Lund Svindal auf dem achten Platz. „Der Fixplatz beruhigt, so kann ich von Training zu Training weiterschauen“, sagte Franz, der hofft, dass sich das Olympia-Gefühl bei ihm nicht einstellen möge: „Sonst kann es passieren, dass man verkrampft.“

Neues Hobby

Generell waren die Sportler glücklich, nicht wieder einen Eislaufplatz wie vor zwei Jahren vorzufinden. „Wir haben uns am Mittwochabend noch Videos von 2012 angeschaut, zum Glück hat sich einiges geändert“, sagte Franz, der im Olympischen Dorf ein Appartement mit Matthias Mayer und Romed Baumann teilt und das Einrichten als Hobby entdeckt hat: Ein Kleiderständer aus dem Aufenthaltsraum ihres Hauses hat schon den Weg in die Räume des Trios gefunden. „Ein Fernseher wäre auch nicht schlecht“, sagte Franz lachend, „aber der wird schon noch kommen“, auf die eine oder die andere Art und Weise.

Ein Quintett kämpft um zwei Plätze

Ganz so lustig geht es bei den fünf Kandidaten für die zwei weiteren Plätze im Abfahrtsteam nicht zu: Romed Baumann, Klaus Kröll, Joachim Puchner, Georg Streitberger und Otmar Striedinger fahren im Freitags-Training eine Qualifikation, die schnellsten Zwei dürfen am Sonntag um Medaillen fahren.

Bester des Quintetts war Streitberger als 19., und das, obwohl er im obersten Teil auf dem Schuh weggerutscht und „an ein, zwei Toren vorbeigerutscht“ war. Den Rest nutzte er, um „sauber runterzufahren, teilweise war das nicht schlecht.“

Romed Baumann folgte auf Platz 30, „aber mit Startnummer zwei bist du halt Testpilot, ich hab’ durch einen Fehler im Mittelteil sicher eine, eineinhalb Sekunden verloren“, damit wäre der Tiroler in Streitbergers Region anzusiedeln. Die klaren Qualifikationskriterien begrüßt der 28-Jährige, „das ist besser zu verkraften als ein Trainerentscheid“, und auch die Änderungen an der Piste. Jener Sprung, der vor zwei Jahren laut Baumann „sicher 80 Meter weit gegangen ist und im Flachen geendet hat“, ist nur noch halb so weit, zudem sind heuer zwei Tore weniger gesetzt.

Und die anderen drei? Otmar Striedinger wurde 31., Klaus Kröll 34. und Joachim Puchner 35. Doch während Puchner, der erst in letzter Sekunde als Ersatz für den verletzten Hannes Reichelt nachnominiert wurde, „nichts zu verlieren“ hat und seine Chance nutzen will, sieht Klaus Kröll noch viel Arbeit vor sich. „Aber ich hab’ mir schon gedacht, dass es so kommen würde, meine Ergebnisse waren einfach nicht gut.“ Vielleicht hilft dem 33-Jährigen ja sein neuer Helm, den ihm sein Ausstatter nach Russland mitgegeben hat – der traditionelle grüne hat wegen der olympischen Werbeverbote Pause. Und wenn nicht? „Ich bin nicht abergläubisch.“

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Erstes Abfahrtstraining
1. Bode Miller USA 2:07,75
2. Patrick Kueng SUI + 0,03
3. Matthias Mayer AUT 0,17
4. Marco Sullivan USA 0,51
5. Christof Innerhofer ITA 0,69
6. Mauro Caviezel SUI 0,75
7. Erik Guay CAN 0,91
8. Max Franz AUT 1,21
. Aksel Lund Svindal NOR 1,21
10. Kjetil Jansrud NOR 1,26
weiters
Georg Streitberger AUT 1,94
Romed Baumann AUT 2,84
Otmar Striedinger AUT 3,17
Klaus Kröll AUT 3,25
Joachim Puchner AUT 3,26