Thema/Olympia-2014

Eine Abräumerin und zwei Pechvögel

66 Podestplätze im Weltcup, 23 Siege, Gesamtweltcupgewinn mit Rekordpunktezahl, zwei Weltmeistertitel und nun auch zwei OlympiasiegeTina Maze hat sich bei den Winterspielen von Sotschi endgültig ihren Platz im Alpin-Olymp gesichert. Die 30-jährige Slowenin krönte eine Saison, die so überhaupt nicht darauf hinwies, was auf den Pisten von Rosa Chutor passieren sollte: Ein Sieg, in Summe vier Podestplätze, das war die magere Ausbeute bis zu den Spielen. Gold in der Abfahrt teilte sie sich mit Dominique Gisin (CH), jenes im Riesenslalom holte sie mit sieben Hundertstel Vorsprung auf Anna Fenninger.

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"Unser Saisonplan war, das Beste bei den Spielen zu zeigen", sagte Maze, die Mitte Jänner den früheren Lara-Gut-Förderer Mauro Pini verpflichtete. Der einstige Schweizer Damen-Cheftrainer und nunmehrige Mitarbeiter einer Firma, die Steinschlagschutznetze herstellt, nahm sich drei Monate unbezahlten Urlaub, durchaus ein Risiko angesichts von Mazes Verschleiß bei Serviceleuten und Betreuern – doch die Rechnung ging auf: Vierte in der Superkombi, Erste in der Abfahrt, Fünfte im Super-G, Erste im Riesenslalom, Achte im Riesenslalom.

Maria Höfl-Riesch räumte Gold in der Superkombi und Silber im Super-G ab und krönte sich zur besten deutschen Alpinen bei olympischen Winterspielen. Wie es mit der 29-Jährigen weitergeht, ist noch offen – sie will nach der Saison entscheiden.

Mikaela Shiffrin bestätigte mit Gold im Slalom den Ruf, der sie seit Jahren begleitet – von der erst 18-jährigen Amerikanerin wird noch viel zu hören sein. Schon im kommenden Winter wird sie auch im Super-G starten, so lautet der Plan. Für die nächsten Winterspiele in vier Jahren in Pyeongchang setzt sie sich nicht weniger als das Maximalziel: Shiffrin will dann Gold in fünf Bewerben holen, wie sie am Samstag erklärte. "Das klingt verrückt, ich gebe es zu. Aber ich habe bis dahin noch einige Jahre, und ich habe noch viel an Stärke zuzulegen." Und die 18-Jährige weiß auch schon, was sie am Ende ihrer Karriere gern über sich hören würde: "Dass ich den Sport verändert habe."

Pech hatten die Französinnen: Die Weltmeisterinnen Marion Rolland (Abfahrt) und Tessa Worley (Riesenslalom) fielen mit Kreuzbandrissen aus. Und Marie Marchand-Arvier, Nummer 1 im Speedbereich, landete in der Abfahrt im Netz – und schied auch im Super-G aus.