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Strickverpackung für eine Bushaltestelle

Zufällige Passanten verdrehten verwundert die Köpfe, als eine Damen-Runde mit kunterbunter, meterlanger Strickware Maß an einer Bushaltestelle hielten. Mit mehr als 25 Quadratmetern ist es derzeit Yvette Bajors größtes Projekt. Gemeinsam mit ihrer Strickgruppe "Verstrickt & Zugehäkelt" arbeitet sie an einer kuscheligen Ummantelung für eine Bushaltestelle.

Seit einem Dreivierteljahr treffen sich am Allerheiligenplatz 11 (20. Bezirk) gut ein Dutzend Frauen, um gemeinsam zu häkeln, zu stricken oder auch einfach nur, um ein bisschen zu tratschen. Seit einigen Monaten arbeitet die Truppe nun an einem besonderen Projekt: Sie wurden von der Stadt Wien gebeten, eine Haltestelle gänzlich mit Wolle einzudecken. 25 Quadratmeter Stoff – ob gestrickt, gehäkelt oder geknüpft – sind notwendig; etwa die Hälfte hat das Team bereits geschafft. Das Projekt läuft im Zuge der Mobilitätswoche. Am 13. und 14 September wird der Bereich zwischen Ring und Mariahilfer Straße zum Festivalgelände – inklusive bunter Haltestelle.

Stricken ist für Bajor ideale Freizeitbeschäftigung; es hilft ihr runterzukommen. Und: "Man kann so schön das Hirn ausleeren", ergänzt Strickerin Ruth. Manchmal stricke die Brigittenauerin auch nebenbei in der Arbeit, um sich zu beruhigen. Ruth: "Da kann ich mich an der Wolle abreagieren und muss nicht den Kunden anschnauzen."