Leben/Mode & Beauty

Wieso diese Lehrerin 100 Tage lang dasselbe Kleid trägt

Schulanfang bedeutet für viele Schüler und Lehrer neben der Anschaffung von Lernmaterialien auch den Kauf von neuer Kleidung, die für die kühle Jahreszeit benötigt wird. Julia Mooney tat genau das Gegenteil. "Ich saß mit meinem Ehemann zusammen und sagte scherzhaft 'Ich werde einfach jeden Tag dasselbe Kleidungsstück in der Schule tragen", so die Kunstlehrerin aus New Jersey im Interview mit Yahoo Lifestyle. "Doch dann habe ich ernsthafter darüber nachgedacht, weil es eigentlich eine gute Idee ist."

Gesellschaftlicher Druck

Mooney macht das nicht nur, um nicht jeden Tag darüber nachdenken zu müssen, was sie morgens anziehen soll. Sie will damit ihren Schüler etwas beibringen. Die Kinder sollten verstehen, unter welch gesellschaftlichem Druck man steht, jeden Tag etwas Neues oder zumindest Anderes anzuziehen - dem auch sie gegenüber nicht immun sei. "Ich liebe es, Kleidung zu tragen. Ich liebe es, mich auszudrücken", sagt Mooney. "Ich weiß, dass wir alle darauf schauen, was die andere Person trägt. Jeden Tag dasselbe zu tragen ist höchst unangenehm, weil wir diese tief verwurzelte Erwartung haben, uns täglich ändern zu müssen." Außerdem wolle sie die Auswirkungen von Fast Fashion auf die Umwelt diskutieren.

Alle Inhalte anzeigen

Um das Projekt 100 Tage lang durchziehen zu können, hat Julia Mooney ein möglichst breit einsetzbares Kleid ausgewählt, welches auch an kalten Tagen in Kombination mit Strumpfhosen getragen werden kann. Täglich wäscht die Lehrerin das Kleid per Hand für den nächsten Tag, die Reinigung in der Waschmaschine würde gegen den Umweltschutz-Gedanken verstoßen. Zum Nachdenken scheint es ihre Schüler bereits nach einer Woche anzuregen. "Ich laufe den Gang entlang und sie sagen nur 'Trägt sie immer noch dieses Kleid?'", so die US-Amerikanerin.

Alle Inhalte anzeigen

Wenn die 100 Tage vorbei sind, will Mooney dennoch nicht zu alten Gewohnheiten zurückkehren. "Ich schätze Dinge jetzt mehr", sagt sie. Sie wolle den Inhalt ihres Kleiderschranks verkleinern und künftig mehr Second-Ware tragen.