Leben/Mode & Beauty

Warum diese T-Shirts rassistische Sprüche tragen

"Ich wollte das Ganze einfach nicht mehr auf mir sitzen lassen", sagt Isaiah Lopaz, wenn er auf seine mit rassistischen Sprüchen bedruckten T-Shirts angesprochen wird. Mit dem "Ganzen" sind die fremdenfeindlichen Aussagen gemeint, mit denen der Wahlberliner regelmäßig konfrontiert wird. Der aus Los Angeles stammende Mann beschloss auf die Problematik mit seiner eigenen Mode und dem Blog himnoir.com aufmerksam zu machen.

Mode als Schutzschild

"Die Idee war, mithilfe der T-Shirts ein Tagebuch zu führen", erzählt Lopez im Gespräch mit dem KURIER. "Ich habe meine Erfahrungen mit Rassismus gesammelt und diese Sätze, die andere zu mir gesagt haben, selbst aufgedruckt." Auf diesen zu lesen sind Sprüche wie 'And when do you go back?' und 'I'm having a party, can you bring african food?'.

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Er horche immer auf, wenn ihm Leute sagen, dass ihrer Meinung nach Rassismus kein aktuelles Thema mehr sei. "Das sind jene, die nie damit konfrontiert wurden." Lopez ist es mit seiner dunklen Hautfarbe und dem gelockten Haar sehr wohl. An eine Situation in jüngster Vergangenheit erinnert er sich besonders gut: "Meine Freunde und ich - alle mit dunkler Hautfarbe - wollten in eine Bar gehen. Wir wurden vom Türsteher nicht hineingelassen, weil es angeblich zu voll war. Als die Tür aufging, konnte man einen Blick hineinwerfen. Die Bar war keineswegs überfüllt." Auch im Job sei er als Lehrer in einer Vorschule bereits mit Rassismus konfrontiert gewesen.

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Auf die ausdrucksstarken T-Shirts gab es bisher viel positive Resonanz. "Viele wollten wissen, wo man sie kaufen kann", so Lopez. Doch für ihn sei es ein nichtkommerzielles Projekt, welches einen Dialog über Rassismus herstellen soll. "Ich denke, viele würden sie gerne tragen, um sie als Schutzschild vor anderen benutzen zu können." Verkaufen werde er sie nicht, jedoch im Zuge von Workshops in Zukunft anderen die Möglichkeit geben, ihre eigenen T-Shirts zu kreieren.