Herbstmode: Wie ein Outfit gemütlich, aber dennoch stylish wird
Von Maria Zelenko
Im Sommer stellen sich gewisse modische Fragen einfach nicht. Morgens ist es bereits so warm, dass oft nicht einmal über eine Jacke nachgedacht werden muss und beim Schuhwerk fällt die Wahl meist gleich auf Sandalen. Sobald die Temperaturen unter 15 Grad fallen, dauert das Anziehen schon mal länger. Bleibt es heute so kalt? Wird es noch regnen? Im Herbst muss ein Outfit gleich mehrere Funktionen erfüllen. Warm soll es halten, dabei trotzdem gut aussehen – und idealerweise gemütlich sein. Hierfür muss die Grundausstattung des Kleiderschranks stimmen.
Basics für die Garderobe
"Ganz oben auf der Liste der wichtigsten Kleidungsstücke steht für mich der Rollkragenpullover", sagt Nicole Doleh, Besitzerin der Wiener Boutique Inked, im Gespräch mit dem KURIER. Meist ist dieser lässig geschnitten, heuer feiert die enge Variante ihr Comeback. "Der Rolli kann jetzt wieder figurbetont getragen werden", weiß die Expertin. So kann ein Rolli auch bei eleganten Anlässen zu einer schicken Hose ausgeführt werden.
"Sehr wichtig finde ich auch Kaschmirteile , die man immer in klassischen Farbtönen kaufen sollte." Hellgrau, gebrochenes Weiß und verschiedene Brauntöne lassen sich leicht zum Rest der Garderobe kombinieren. Westen sind ein weiteres wichtiges Basic. "Diese dürfen heuer bis zur Wade reichen", sagt Doleh.
Gemütlich und stylish zugleich sind auch Unterteile aus Strick. "Jogginghosen werden von unseren Kundinnen besonders gerne gekauft", verrät Doleh. Die elegantere Variante für das Büro ist ein Wollrock. Um am Schreibtisch keine Hitzewallungen zu bekommen, wird dazu eine Bluse gestylt. Ansonsten rät die Boutique-Besitzerin auch obenrum zum Strick – jedoch in sehr dünnen Qualitäten. Soll es ein wenig schicker sein, ist der Herbst die ideale Jahreszeit für Lederhosen. Diese passen sich dank der Körperwärme perfekt der Figur an, engen dadurch nicht ein und halten dabei angenehm warm.
Auf Längen achten
Damit Strickteile optisch nicht auftragen, muss beim Styling auf die Proportionen geachtet werden. "Es ist wichtig, dass man sich selbst gut einschätzen kann", sagt Doleh. "Eine schmale und kleine Frau sollte beispielsweise darauf achten, dass das Oberteil nicht zu voluminös ist." Vor allem die Kombination aus dicker Weste und langem Mantel könne schnell zum Michelin-Männchen-Effekt führen. Ihr Tipp: Das Outfit darf nie aus zu vielen gleich langen Stücken bestehen. Das Oberteil am besten in die Hose stecken, darüber einen etwas längeren Cardigan kombinieren und einen noch längeren Mantel wählen.
Wie selbst ein schlichtes Herbst-Outfit zum Hingucker wird? "Das Gesamtkonzept muss stimmen", betont Nicole Doleh. "Hat man einen coolen Mantel, kann das Darunter schlicht sein. Und umgekehrt." Bei Accessoires gilt: "Haube, Schal und Handschuhe müssen farblich nicht mehr zusammenpassen. Diese Moderegel ist längst überholt."