Drama, Baby: Mailands Mode für 2017
Weite Schnitte, grafische Muster, wadenlange Kleider und breite Schultern, die jedem Football-Spieler Konkurrenz machen: So sehen die Trends für den Sommer 2017 der großen italienischen Modehäuser wie Gucci oder Bottega Veneta aus. Letzteres ließ Model-Veteranin Lauren Hutton (72) in einem wallend übergroßen Trenchcoat über den Laufsteg spazieren – neben Kolleginnen wie Eva Herzigova (43) oder Gigi Hadid (20).
Gerüschtes Drama
Der hochdramatische Auftritt ist aber auch mit den überzeichneten Barcok-Kleidern von Gucci garantiert. Kreativchef Alessandro Michele (42) zeigte erneut theatralisch-verspielten und düsteren Entwürfen, die er heuer auf die Spitze trieb.
Zu sehen gab es viele Rüschen und Stickereien auf Tüll und opulente Kleider, die mit Plateau-Schuhen kombiniert wurden. Die klobigen Schuhe der vorigen Saison sind weiterhin die Eyecatcher im nächsten Jahr.
Stickereien für Wes Anderson
Viele Candy-Farben und Stickereien gab's bei Vivetta zu sehen. Die Vintage-inspirierten Teile mit surrealtischen Elementen passen perfekt in jeden Wes Anderson-Film und machen Spaß. Staragast der fantastischen Show war das deutsche Trash-Girl Bonnie Strange.
Durch die rosa Brille
Die Farbe Rosa war wieder häufiger auf dem Laufsteg zu sehen. Von Gigi Hadids Bottega-Veneta-Ensemble, über Aigners viele Rosa- und Rottöne, Jil Sanders Rosé-Kleider bis hin zu Blumarines Bustiers war die Farbe in Mailand überraschend oft präsent.
Apropos Blumarine: Das Label präsentierte sich frisch und luftig mit bauchfreien Zweiteilern und hauchfeinen Rünschenkleidern sehr romantisch, ohne dabei aber auf Selbstbewusstein zu verzichten.
Versace macht Sport
Versace gab sich an Supermodels wie Naomi Campbell (46) und Adriana Lima (35) ungewohnt sportlich und mit vielen grafischen Mustern. Wirklich stimmig wirkte die Kombination nicht - wohl auch, weil die neuen Designs wenig mit der eigentlichen Signatur des Luxus-Hauses zu tun hat.
Jil Sanders Architektur-Kleider
Puristisch wie immer ging es bei Jil Sander zu. Chefdesigner Rodolfo Paglialunga (49) zeigte extrem weite und architektonische Schulter-Schnitte. Trotz Oversize und androgynen Elementen blieb die gelungene Kollektion dennoch feminin. Plisseekleider, die als Architektur-Kunstwerke durchgehen, perfekt verarbeitete Lederröcke und -Mäntel in Braun und weiße XL-Kleider waren die Hingucker der Show.
Atsushi Nakashima
Breite Schultern hatte auch der Asiate Atsushi Nakashima seinen Models verpasst. Die Kollektion wurd von Schwarz- Weiß- und Rottönen bestimmt.
Plakative Fifties-Muster, Plateau-Sohlen und einen Nerd-meets-Business-Look zeigte Prada in ihrer Show, die dem Glanz der vergangenen Jahre allerdings noch immer etwas hinterher hinkt. Etwas purer als noch in den letzten Saison präsentiert sich Prada zwar im nächsten Sommer, die Schals aus Straußenfedern oder die Plastik-Statementketten lassen den neuen Look aber leicht gekünstelt wirken.