Wann kommt denn endlich das Baby?

Wenige Sekunden, nachdem Catherine den Hochzeitsschleier abgelegt hatte, wärmten sich die Klatsch-Reporter rund um den Globus auf, um möglichst als erste die "Vollzugs"-Meldung in die Tasten hämmern zu können. "Nachwuchs für William und Kate " wäre schon eine Schlagzeile wert.

Die Gerüchteküche brodelte heftig: Es begann mit dem wenig geschmackvollen "Babybasteln" bei der Hochzeitsreise (auf den Seychellen) und verdichtete sich Ende Oktober ’11, als die Commonwealth-Staaten einer Änderung der Thronfolge zustimmten. Der erstgeborenen Tochter kann nun auch die Krone aufgesetzt werden. Wilde Spekulationen folgten, als die Herzogin im November Erdnusscreme verweigerte – ein "sicheres Indiz", wie es hieß, wo doch Nüsse für werdende Mütter schädlich seien. Von der Zwillings-Schwangerschaft bis zur Fehlgeburt war an Zeitungsenten alles drin. Tatsache ist aber, dass das kleine Blaublut auf sich warten lässt. Bei Königs nicht so comme il faut, wie folgende Statistik veranschaulicht.

Queen Elizabeth heiratete am 20. November 1947 Philip – am 14. November 1948 erblickte Thronfolger Charles das Licht der Welt. Selbst die unglückliche Ehe von Charles und Diana brachte nur 11 Monate nach der Trauung am 29. Juli 1981 Prinz William hervor. Mary von Dänemark und Letizia von Spanien dürften sich gar "abgesprochen" haben. Beide heirateten ihre Traumprinzen im Mai 2004, beide entbanden ihre ersten Kinder im Oktober 2005. Nur Victoria von Schweden ließ sich mehr Zeit. Daniel und sie heirateten am 19. Juni 2010, Estelle tat am 23. Februar 2012 den ersten Schrei.

Die Gerüchte verletzen die 30-jährige Catherine, wie eine der Familie Middleton nahe­stehende Person verriet: "Kate versteht, dass es die Leute interessiert, ob sie ein Kind bekommt, aber wüste Meldungen über künstliche Befruchtung und dass ihr alle ständig auf den Bauch starren, gehen ihr dann doch zu weit."

Eines ist aber klar: Wenn zwei Liebende so oft getrennt sind, kann’s ja nicht klappen. William ist Pilot der Royal Air Force und war allein dieses Jahr acht Wochen auf den Falkland-Inseln stationiert. Und ein "Baby" gibt es ja bereits im jungen Hause Windsor: Lupo, ein entzückender Cockerspaniel.

Und ewig lockt der Vergleich: Kate versus Lady Diana

Luxus vs. Bodenständigkeit: Diana war die Letzte ihrer Art. Eine echte Prinzessin. Blaublütiger als die Windsors heiratete die scheue Lady Spencer in die Dynastie ein. Rasch wurde sich "die Königin der Herzen" ihrer Macht bewusst und beherrschte das Spiel mit der Presse. Kate, wie mittlerweile alle Frauen europäischer Prinzen bürgerlich, wird längst nicht so von Paparazzi gejagt wie weiland Di. Wo Catherine auftaucht, jubeln ihr die Leute zu, einen derartigen Hype hat die 30-Jährige bisher nicht ausgelöst. Vielleicht ist es Kates Mischung aus Nahbarkeit und Bescheidenheit, die sie bodenständiger wirken lässt als die Diana. Diese ließ schon mal das gesamte Nobelkaufhaus Harrods absperren, um ungestört shoppen zu gehen. Kate hingegen ist sich nicht zu gut, persönlich Kosmetika beim Drogeriemarkt Boots in London und Lebensmittel bei Waitrose in Anglesey einzukaufen.

Während die ältere Diana ausschließlich Haute Couture von Armani oder Versace trug, setzt Kate hauptsächlich auf britische Marken, die im Bereich des Leistbaren liegen. Ihr blaues Verlobungskleid von Issa kostete 406 Euro. Eine Billig-Kopie um 19 Euro war binnen einer Stunde ausverkauft. Kates Stil ist elegant bis unaufgeregt, für Modeprofis wie Karl Lagerfeld fast ein bisschen langweilig. Was ihr herzlich egal sein dürfte, denn eines ist sie mit Sicherheit mehr als Diana. Glücklich.

Chronologie einer Herzogin

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