Steuerflüchtling Depardieu verärgert Franzosen
Von Susanne Bobek
Der bestbezahlte Schauspieler Frankreichs, der im Wahlkampf Nicolas Sarkozy unterstützte, ist nicht bereit, Reichensteuer zu zahlen, und übersiedelte wie berichtet nach Belgien.
In Frankreich wird der provokante Akt des Mannes, der erst kürzlich stockbetrunken vom Motorroller fiel, sehr kontrovers diskutiert. Viele Franzosen sind verärgert, dass Depardieu, der aus einfachsten Verhältnissen kommt, so wenig solidarisch ist mit dem hochverschuldeten Land. Andere meinen, dass Hollandes Reichensteuer die Leute zu Recht außer Landes treibt. Denn wer mehr als eine Million Euro im Jahr verdient, muss davon 75 Prozent (!) Steuer zahlen. Das sei eine glatte Enteignung.
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Der Weingutbesitzer Depardieu hat sich deshalb zwei Kilometer hinter der französischen Grenze in einem belgischen Ort namens Néchin ein angeblich besonders hässliches Haus gekauft, das direkt an einer Kreuzung liegt. Laut Le Parisien sind bereits 5000 Steuerexilanten in Belgien, wo man zwar hohe Lohnsteuern zahlt, das Vermögen jedoch unangetastet bleibt.
Zidane und andere zogen nach Belgien
Viele Unternehmer, Künstler und Sportler sind bereits ausgewandert. Sie müssen nachweisen, dass sie mindestens sechs Monate im Steuerexil leben: Dazu gehören die Besitzer der Supermarktketten Carrefour und Auchan, die Erben der Elektrokette Darty, die Rocklegende Johnny Hallyday, Charles Aznavour, Zinedine Zidane, Danny Boon und Yannick Noah. Auch der Chef des Luxuskonzerns Louis Vuitton LVMH, Bernard Arnault, spielte schon mit Umzugsgedanken, blieb dann aber doch in Paris.
Der 63-jährige Depardieu ist ein erfolgreicher Geschäftsmann: Er investierte in kubanische Ölquellen, bewirtschaftet Weingüter im Burgund, im Medoc, in Spanien, Argentinien und Algerien. Er hat ein Schloss im Anjou, besitzt ein Hotel in Paris, betreibt mehrere Restaurants und nennt auch ein Fischgeschäft sein Eigen. Nicolas Sarkozy ist für ihn der „einzig fähige Politiker“.
Der 63-jährige Depardieu ist ein erfolgreicher Geschäftsmann: Er investierte in kubanische Ölquellen, bewirtschaftet Weingüter im Burgund, im Medoc, in Spanien, Argentinien und Algerien. Er hat ein Schloss im Anjou, besitzt ein Hotel in Paris, betreibt mehrere Restaurants und nennt auch ein Fischgeschäft sein Eigen. Nicolas Sarkozy ist für ihn der „einzig fähige Politiker“.