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Scientology: Experten warnen Katie Holmes

Muss sich Katie Holmes nach ihrer Trennung von Tom Cruise tatsächlich vor Scientology fürchten? Ja, meinen Sektenexperten: "Für Scientology ist das ein Affront, wie es ihn lange nicht gegeben hat", sagte Ursula Caberta, Sektenexpertin und energischste Gegnerin Scientologys in Deutschland, der Süddeutschen Zeitung online. Und der ehemalige Chef von Scientology Österreich und heutige Gegner der Sekte, Wilfried Handl, 57, nennt die Scheidung einen werbetechnischen "Super-GAU". Dem Ansehen der Organisation durch eine Trennung zu schaden, werde von Scientology als Verbrechen gesehen. Die "Beleidigung des Aushängeschildes" könnte zu einer wahren Schmutzkübelkampagne führen.

Handl nennt sich rückblickend einen Täter: "Ich war Parteisoldat in einem faschistischen System. Den Scientologen geht es um Macht um Einfluss." Handl war der höchstrangige Scientologe, der jemals ausgestiegen ist. Er weiß, wer "auf der Payrole" von Scientology steht. In den USA gehörten dazu auch Kongressabgeordnete, Polizeichefs und Medienmenschen, damit die Sekte "uneingeschränkt operieren kann".

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Mit Sekten-Boss befreundet

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Hollywoodschauspieler Tom Cruise ist seit den 80er-Jahren begeisterter Anhänger der Sekte und mittlerweile einer der höchstdotierten Scientologen. 2006 heiratete er Katie Holmes in einer Scientology-Zeremonie – Trauzeuge war Sekten-Boss David Miscavige, der mit Tom Cruise befreundet ist.

Sektenaussteiger wie Wilfried Handl berichten, die 17 Jahre jüngere Katie Holmes sei für Tom Cruise gecastet worden: Sein Image ist wichtig für das Ansehen der Sekte, daher sollte nach der Trennung von Nicole Kidman die passende Frau gefunden werden. Zunächst lief alles gut: Katie Holmes trat Scientology bei. Dass sie mit der Zeit immer unglücklicher und gequälter wirkte, versuchte ihr Ehemann durch besonders strahlendes Lächeln zu überspielen. Laut Handl wurde Katie wie übrigens alle prominenteren Scientologen ständig begleitet und "geführt". Ihre Aufpasserin Jessica Feshbach ist auf vielen Fotos zu sehen.

Sechsjährige "Kadetten"

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Doch nun reicht es der 33-jährigen Katie, die mittlerweile erstmals ohne Ehering fotografiert wurde. Um ihre Tochter vor Indoktrinierung zu schützen, hat sie sich zur Scheidung entschlossen. Denn Suri ist im April sechs geworden, und in diesem Alter sind Kinder in den Augen von Scientology keine Kinder mehr, sondern "Kadetten", "Erwachsene in kleinen Körpern". Spätestens mit sechs Jahren, so erklärt auch Ursula Caberta der Süddeutschen Zeitung online, werden Kinder in die Hände der Sekte gegeben.

Tom Cruise wollte seine Tochter, wie berichtet, zu Sea Org schicken, einer Hardcore-Führungsgruppe von Scientology – und das will Katie verhindern. Bei dieser paramilitärischen Einheit werden die Kinder – ohne ihre Eltern – gedrillt, kontrolliert und zu Gehorsam erzogen. Kinder gelten als leicht formbar und sollen schon früh in die Machtstrukturen der Sekte integriert werden.

Scientology-Gründer L. Ron Hubbard hat eine ganz eigene Dogmatik in Bezug auf Kinder entwickelt: "Kinder sind keine Hunde. Sie können nicht wie Hunde dressiert werden. Sie sind keine kontrollierbaren Gegenstände. Sie sind – lassen Sie uns diesen Punkt nicht übersehen – Männer und Frauen. Ein Kind ist nicht eine besondere Art von Tier, die sich vom Menschen unterscheidet. Ein Kind ist ein Mann oder eine Frau, der oder die noch nicht zur vollen Größe herangewachsen ist."

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