Adelsexperte: "Zerrissener" Prinz William muss sich jetzt entscheiden
Nach zwölf Wochen Krebstherapie drangen kürzlich es gute Neuigkeiten aus dem Palast: Der britische König Charles III. wird nach positiven Ergebnissen wieder in die Öffentlichkeit zurückkehren.
Die Behandlung dauere zwar an, doch seine Ärzte seien "hinreichend zufrieden mit dem gemachten Fortschritt, sodass der König nun wieder eine Reihe von öffentlichen Pflichten wahrnehmen kann", teilte der Buckingham-Palast am Freitag mit. Demnach will der 75-jährige Monarch heute Dienstag gemeinsam mit seiner Frau Königin Camilla (76) eine Krebsklinik besuchen und sich dort mit Ärztinnen und Patienten treffen.
Seine Schwiegertochter, Prinzessin Kate (42), war Ende März ebenfalls mit einer Krebsdiagnose an die Öffentlichkeit gegangen. Sie habe mit einer vorbeugenden Chemotherapie begonnen, erzählte sie in einer sehr persönlichen Videobotschaft. Auch bei ihr kam die Diagnose nach einer Operation, bei der zunächst nicht von Krebs ausgegangen worden war. Es handelte sich aber um einen größeren Eingriff im Bauchraum, über den weiter nichts bekannt ist.
Family First
Seine Familie stehe für Kates Mann Thronfolger William trotz höherem Arbeitspensum weiter an erster Stelle, so der britische Adelsexperte Duncan Larcombe. Williams Entscheidungen, seine Tätigkeit im Zeichen der Krone betreffend, dürften ihm nicht leichtfallen. Doch entscheiden muss er sich. "William hat ziemlich deutlich gemacht, dass er, wenn es hart auf hart kommt, seine Frau und seine Kinder über die königlichen Pflichten stellen wird. Er ist im Moment zerrissen, weil er natürlich Verantwortung für seine Familie hat, aber auch in Bezug auf seine Rolle als Royal", sagte er im Gespräch mit der Nachrichten-Plattform Daily Beast.
Die Öffentlichkeit habe in Williams Auftritten während der Abwesenheit seines Vaters eine "Trockenübung fürs König-Dasein" gesehen, schreibt Daily Beast unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Williams Ansatz beinhalte auch, Auftritte künftig virtuell wahrzunehmen, um mit den gestiegenen Anforderungen an ihn zurechtzukommen
Lücke bei den Royals von der Größe Harrys und Meghans
Anders als der König hat sich Kate komplett zurückgezogen von ihren Pflichten als Royal. Wann sie zurückkehren wird, ist ungewiss. Auch William hatte sich wochenlang aus der Öffentlichkeit ferngehalten, um seiner Familie beizustehen. Erst Mitte April ließ er sich wieder blicken.
In den Augen des Verfassungsexperten Craig Prescott von der Royal Holloway University of London ist das ein echtes Problem für die Royals. Umfragen zeigten, dass die Unterstützung für die Monarchie bei jüngeren Altersgruppen ohnehin schwinde. Ohne William und Kate sei der Altersdurchschnitt der Royals erheblich höher. "Es gibt so gesehen eine Lücke im engeren Kreis der Königsfamilie und diese Lücke hat die Größe des Herzogs und der Herzogin von Sussex", sagt Prescott im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur über Prinz Harry (39) und Herzogin Meghan (42).
Der jüngere Sohn von König Charles und seine Frau haben sich seit gut vier Jahren von den Royals losgesagt und leben inzwischen im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Verhältnis mit den übrigen Royals gilt als zerrüttet. Bis die Kinder von William und Kate diese Lücke füllen könnten, werde noch einige Zeit vergehen, so der Verfassungsexperte. Prinz George ist zehn, Prinzessin Charlotte acht und Prinz Louis sechs Jahre alt.