Der Entkitscher des Wienerliedes und der Unterhaltungsmusik-Doyen wurden ausgezeichnet
Zur nachtschlafenden Stunde, zumindest merkten das die anwesenden Künstler an, wurden am Montagvormittag (11 Uhr um genau zu sein) zwei herausragende Persönlichkeiten der Musikwelt "vergoldet".
Wienerlied-Sänger Roland Neuwirth (66) und Universal-Genie Robert Opratko (85) bekamen das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien" überreicht. Normalerweise ist das der Job von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, der ihn sich diesmal aber mit "Überraschungsgast", Wiens Oberhaupt Michael Häupl, teilte. "Beiden gelingt es, Menschen zu unterhalten, ohne den Qualitätsanspruch aufzugeben. Das ist die hohe Kunst der Kunst", lobte Mailath-Pokorny die Geehrten.
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Roland Neuwirth hat das
Wienerlied von der Verkitschung gerettet", merkte er auch noch an. Den Wiener Dialekt mit seiner feinen Färbung, Nuancen und Doppeldeutigkeit beherrsche er wie kein anderer, so Musikforscher
Rudolf Pietsch, der die Rede auf den Extrem-Schrammler hielt.
Für die Lacher des Vormittags sorgte Kabarettist
Viktor Gernot, der die Laudatio auf
Robert Opratko (arbeitete unter anderem mit
Andre Heller,
Harald Juhnke,
Peter Alexander,
Udo Jürgens und
Caterina Valente) just unter dem Gemälde von Alt-Bürgermeister
Helmut Zilk hielt und es sich natürlich nicht nehmen ließ, diesen stimmlich zu imitieren. Opratko war übrigens
Gernots erster Professor auf der Uni. "Bin dann aber draufgekommen, wir beten ja zum selben Gott. Zu Sinatra. Dann war alles gut", grinste der Entertainer. Im Rathaus mit dabei: Sängerin
Marianne Mendt, Schauspieler
Michael Heltau& mehr.