Prinz Harry: "Angriff" auf Prinz Charles könnte Konsequenzen haben
Seit zwei Wochen beschäftigen Prinz Harrys und Herzogin Meghans Aussagen im Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey Royal-Kritiker und Fans gleichermaßen. Darin hatte der britische Prinz unter anderem "mangelnde Unterstützung und fehlendes Verständnis" von seiner Familie beklagt. Mit seinem Vater Charles ging er dabei besonders hart ins Gericht: Er fühle sich von ihm im Stich gelassen, obwohl er ihn doch eigentlich verstehen müsse, sagte Harry - eine klare Anspielung auf die Turbulenzen um seine Mutter Diana, die 1997 auf der Flucht vor Paparazzi bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.
Charles sei zeitweise nicht mal mehr ans Telefon gegangen, als er mit ihm über seine Loslösung vom Königshaus habe sprechen wollen, so Harry. "Ich werde ihn immer lieben, aber es gab sehr viele Kränkungen."
Konsequenz: Sinkende Beliebtheit
Der britische Schriftsteller und Royal-Experte Hugo Vickers meint gegenüber der Zeitung Daily Express, dass Harrys Aussagen über seinen Vater das Gegenteil dessen bewirken würden, was er eigentlich beabsichtigt habe. Von einem "Angriff" auf Charles ist da gar zu lesen. "Es sollte ihm Schaden zufügen, aber auf lange Sicht reicht es dafür nicht", so Vickers. "Ich bin sicher, dass die Beliebtheit von Harry und Meghan auf lange Sicht beschädigt wird."
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage gibt ihm teilweise recht: Prinz Harry und Meghan bekommen nach ihrem brisanten Interview zwar mehr Zustimmung von jüngeren Briten als von der älteren Generation. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen gaben knapp 60 Prozent laut YouGov-Umfrage an, dass sie Harry mögen würden - 55 Prozent sagten das über Meghan. Insgesamt verlor das Paar jedoch deutlich an Zustimmung.
Bei den 65-Jährigen zeigt sich ein völlig anderes Bild: Nicht einmal ein Drittel (27 Prozent) hat ein positives Bild des vom Königshaus abtrünnigen Prinz Harry, nur rund jeder Achte mag seine Frau Meghan. Insgesamt nahm die Popularität des Paares, das mittlerweile mit Sohn Archie (1) in Kalifornien lebt, seit dem Interview deutlich ab: So verlor etwa Harry seit der letzten Umfrage vor dem Interview 15 Prozentpunkte an Zustimmung - erstmals gaben laut YouGov mehr Briten an, ihn nicht zu mögen als ihn zu mögen. Bei Meghan zeigte sich ein ähnlich negativer Trend. Allerdings hatte bei ihr auch schon vor dem Interview die Mehrheit der Briten angegeben, sie nicht zu mögen.
Das Paar hatte in dem weltweit beachteten Interview schwere Vorwürfe gegen das Königshaus und die britischen Medien erhoben. Am schwersten wiegt der Vorwurf des Rassismus. Der Palast erklärte, die Familie wolle die Vorwürfe privat aufarbeiten.