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MeToo: Heike Makatsch warnt vor "Meinungsdiktatur"

Schauspielerin Heike Makatsch empfindet die MeToo-Debatte als aufgeheizt. "Es kommt mir so vor, dass gerade jeder differenziertere Gedanke zum Thema, der vielleicht auch mal eine Ambivalenz benennt oder sogar eine Lanze bricht für die Gegenseite, so an den Pranger gestellt wird, dass es fast schon etwas von einer Meinungsdiktatur hat", sagte Makatsch der Süddeutschen Zeitung.

"Man liest ja, wie Schauspieler, die sich an die Seite eines 'Beschuldigten' stellen, sofort öffentlich sanktioniert werden", sagte Makatsch. "Durch die Berichterstattung der letzten Wochen wird immer aus den Augen verloren, worum es der "MeToo"-Bewegung im Kern geht. Es scheint nur noch um Namen zu gehen, je berühmter, desto besser." Sie wolle sich deswegen auch nicht zum Fall des Regisseurs Dieter Wedel äußern.

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Der Fall des US-Produzenten Harvey Weinstein sei "nicht typisch oder stellvertretend für Männer in einer Machtposition, sondern er ist, wie es aussieht, ein Serienvergewaltiger, ein Psychopath", sagte Makatsch. Im Kern gehe um etwas viel Größeres: die Ausnutzung von Machtverhältnissen. Fast jede Frau habe die Erfahrung gemacht, "dass man anders wertgeschätzt wird als männliche Kollegen".