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Kolleginnen belästigt: Sex-Skandal um Harvey Weinstein

Der einflussreiche Hollywood-Produzent Harvey Weinstein steht wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung massiv unter Druck.

Weinstein entschuldigt sich bei Kolleginnen

Weinstein entschuldigte sich am Donnerstag in einer Erklärung für sein "Benehmen gegenüber Kolleginnen in der Vergangenheit", das zu "viel Leid" geführt habe. Er wolle nun eine Auszeit nehmen, um seine "Dämonen" in den Griff zu bekommen.

"Ich respektiere alle Frauen und bereue, was ich getan habe. Den Menschen gegenüber, die ich verletzt habe, nicht reuevoller gewesen zu sein und möchte das alles wieder gutmachen", erklärte der Starproduzent.

Die New York Times hatte am Donnerstag enthüllt, dass es von mehreren Frauen den Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen Weinstein gibt. Die Vorfälle reichen demnach fast drei Jahrzehnte zurück. Mit mindestens acht Frauen habe er sich außergerichtlich geeinigt.

Die Schauspielerin Ashley Judd berichtete der Zeitung zufolge, dass der Filmmogul sie vor zwanzig Jahren für ein Arbeitsfrühstück in sein Hotelzimmer gebeten habe, wo er sie dann aber im Bademantel empfangen habe. Weinstein habe sie dann gefragt, ob sie ihn "nackt massieren" könne oder ob sie ihm beim Duschen zusehen könnte.

"Wir Frauen reden schon lange untereinander über Harvey", sagte Judd gegenüber der Times. "Und es wurde endlich Zeit, dass wir auch öffentlich darüber sprechen."

Auch Schauspielerin Rose McGowan soll Weinstein belästigt haben und ihr 1997 eine Abfindung in Höhe von 100.000 Dollar gezahlt. Doch sie soll nur eine von mindestens acht Frauen gewesen sein, denen der Hollywoodproduzent Schweigegeld zahlte.

Der 65-jährige Weinstein hob in seiner Erklärung an die New York Times hervor, dass es in den 1960er und 1970er-Jahren aufgewachsen sei, in denen die Verhaltensregeln und das Arbeitsumfeld anders gewesen seien.

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Therapie

"Das war die Kultur damals." Auch wenn er versuche, sich zu bessern, wisse er, dass dies ein langer Weg sei. Er wolle daher nun eine Auszeit nehmen und sich "in erster Linie um dieses Problem kümmern". Er habe bereits Therapeuten.

Der Daily Mail erzählte Weinstein, dass seine Frau Georgina Chapman (Bild unten) und seine fünf Kinder zu ihm stehen, er müsse ihnen jedoch "beweisen, dass ich es wert bin."

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Gemeinsam mit seinem Bruder Bob ist Weinstein für zahlreiche Hollywood-Erfolge verantwortlich. 2010 produzierten sie das mit einem Oscar ausgezeichnete Drama "The King's Speech". Beide hatten auch das US-Filmstudio Miramax gegründet, das sie später verkauften und das Erfolgsfilme wie "Pulp Fiction", "Der englische Patient" oder "No Country for Old Man" produzierte.