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Nackte Kollegen im Visier

Ich weiß nicht, wie Frauen auf diese Schau reagieren werden“, sagte Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder wenige Minuten vor der feierlichen Eröffnung von Erwin Wurms erster Einzelausstellung „De Profundis“ Dienstag in der Wiener Albertina, „Männer könnte sie mehr bewegen“.

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Keine Frage: Das Thema der übermalten Aktfotografien ist keine leichte Kost. Denn Wurm zeigt nicht nur sich selbst, sondern auch – ausschließlich männliche – befreundete Künstlerkollegen über 55, so wie Gott sie schuf. Aber sicherlich gibt es interessierte Menschen, die sich schon einmal gefragt haben, wie wohl Hermann Nitsch , Christian Ludwig Attersee , Hubert Scheibl und Herbert Brandl „unten ohne“ aussehen. Bei Matthias Hartmann, der so wie Hermann Nitsch unter den Gästen weilte, wollte der Künstler jedoch bewusst nicht alles offenlegen: „Er steht als Burgtheaterdirektor zu sehr in der Öffentlichkeit, das hätte ihm geschadet“, so der 58-Jährige, der von seiner schönen Ehefrau Elise Mougin begleitet wurde.
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Die ungeschönte Erscheinung alternder Männerkörper im 21. Jahrhundert war vor eineinhalb Jahren, als die Ausstellung mit dem Albertina-Chef besprochen wurde, noch kein Thema. Klaus Albrecht Schröder erklärte sich damals bereit, in einer Schau über Heiligenbilder aus der Romantik, Gotik und Renaissance mitwirken: „Als ich hörte, dass pure Nacktheit gezeigt wird, bin ich ausgestiegen“, so Schröder, der mit seiner Verlobten Nina Lerchner noch immer glücklich ist und bald heiraten möchte.
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Regisseur Michael Haneke wirkte kein wenig nervös, obwohl er hoch im Kurs steht, am Donnerstag für einen Golden Globe für seinen preisgekrönten Film „Liebe“ nominiert zu werden. Vielmehr war es ihm wichtig zu betonen, nicht einer der abgebildeten Nackten zu sein: „Obwohl ich mit Wurm eng befreundet und über 55 bin, wurde ich nicht abgelichtet.“