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Er zeigt dem Alter die Zunge: Donald Sutherland wird 85

Bald sind es 60 Jahre vor der Filmkamera, mehr als 150 Rollen auf der Leinwand sind es längst. Dieser Tage feiert der große und gut zwei Meter lange Kanadier Donald Sutherland seinen 85. Geburtstag (17. Juli).

Als skrupelloser Präsident Snow in der „Tribute von Panem“-Blockbuster-Reihe verkörperte er seit 2012 (also vier Jahre vor Trump in der Realität!) schon viermal den Politiker, der wie ein Diktator über alles drüberfährt.

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Der ultraliberale Spross einer schottisch-stämmigen Familie, der als Schüler als Radio-DJ jobbte und sich danach als Stand-up-Comedian versuchte, wollte mit seinem düsteren Fantasy-Saga-Part auf seine alten Tag’ auch etwas bewirken: „Ich hoffe, dass junge Menschen daraus lernen, sich unbedingt politisch zu engagieren“, so Sutherland, der bereits in den 1960ern an der Seite von Jane Fonda gegen den Vietnamkrieg protestierte.

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Als er im September 2019 beim Filmfestival im nordspanischen San Sebastian einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhielt, beklagte er die „Bullshit“-Haltung von Politikern beim Kampf gegen den Klimawandel: „Ich habe Kinder, ich habe Enkel, und die Welt, die ich ihnen hinterlasse ist eine, in der sie nicht leben können.“ Der fünffache Vater (dreimal verheiratet), dem Sohn Kiefer Sutherland (53) vor die Kamera folgte, hat als Mime enorme Wandlungsfähigkeit in jedem Genre brillant bewiesen. Der Kriegsklassiker „Das dreckige Dutzend“ (1967) war sein erster internationaler Erfolg. Mit Robert Altmans Militär-Satire „M.A.S.H“ kam ein weiterer Kassenknüller.
 

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1971 brillierte er als Privatdetektiv im Psychothriller „Klute“ an der Seite von Jane Fonda. Mit einer Liebesszene in Nicholas Roegs Horrorfilm „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (1973) schrieb er mit Julie Christie als Ehepaar, das um seine tote Tochter trauert, Filmgeschichte. Die Sexszene hielten viele für zu echt, um gespielt zu sein. Für Federico Fellini wurde er „Casanova“, er war der faschistische Gutsbesitzer Attila in Bertoluccis „1900“.

Robert Redford holte ihn für sein Regiedebüt „Eine ganz normale Familie“. Mit Charlize Theron knackte er in dem Krimi „Jagd auf Millionen“ Tresore. Er arbeitete mit legendären Regisseuren wie Chabrol, Malle, Russell, Herzog und Schlesinger. Doch als Hollywood-Star sieht er sich nicht. „Ich weiß nichts über Hollywood, ich arbeite nur.“ Die höchste Ehre, einen Oscar, gab es bisher nicht. Er war nie nominiert. Die Academy würdigte ihn 2017 wenigstens für sein Lebenswerk.

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Dafür nahm er 2011 die KURIER-ROMY in der Hofburg in Empfang. Mit 85 Jahren denkt er nicht an Ruhestand.

Unlängst wurde bekannt, dass er neben Robert De Niro, Anne Hathaway und Cate Blanchett in „Armageddon Time“ mitspielen soll. Im Rückblick auf seine lange Karriere wurde Sutherland nach seinem Lieblingsfilm gefragt: „Ich habe keinen Favorit. Ich habe ja auch kein Lieblingskind“, sagte er. Und fügte nach kurzer Pause hinzu, „aber ich habe wirklich sehr gerne mit Fellini gearbeitet“. Wer nicht?