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Bohlen: "Bekomme alles geschenkt"

Über 100 Millionen Euro soll er schwer sein, dennoch lässt sich Dieter Bohlen die Jubiläumsparty eines Einkaufscenters bei Wien nicht entgehen – wenn die Gage stimmt.
Zeit, um das erarbeitete Geld zu verprassen, hat er nicht: „Ich kann kaum Geld ausgeben, ich arbeite ja immer. Was soll ich kaufen, ich bekomme doch alles geschenkt.“ Sogar in seiner Stammbäckerei müsse der Showman nicht bezahlen.

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Durch seine Popularität könne er in seiner Heimat Hamburg nicht mehr einkaufen gehen: „Das bringt nichts, selbst wenn da nur 50 Leute um mich herumstehen“, erklärt er im KURIER-Interview. Der passende Typ für eine Shoppingcenter-Werbung sei er nicht, gibt der Ostfriese zu. „Von Mode und diesem Pipapo habe ich überhaupt keine Ahnung.“ Dennoch ist der Sprüchklopfer bei einem Mode-Label unter Vertrag. Für das richtige Outfit hat er dann noch „tolle Damen“, die sich um ihn kümmern.

Zahmer als früher

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Sein Vermögen hat Bohlen vor allem als Produzent von Musikhits verdient, die Castingshows spülen jetzt noch extra ein paar Millionen jährlich auf sein Konto.

Der 59-Jährige wirkt zahmer als vor einigen Jahren, auch wenn er das nicht wirklich zugeben will. In der aktuellen Ausgabe von „Supertalent“ sei er nur nicht so gemein, „weil es eben weniger schlechte Kandidaten gibt“. „Es ist die beste Jury, die wir je hatten“, gibt er sich begeistert. Die Quoten der Show gehen in der Tat wieder nach oben. Wieso sich Bohlen daher Shoppingcenter-Besuche antut und sich von Frank Stronach buchen lässt, ist fraglich.

Nötig hätte er das nicht. Aber Bohlen verdient offenbar lieber Geld, als es auszugeben. Und seine sechs Kinder muss schließlich auch jemand durchfüttern.

Bohlen, der Rotzlöffel Deutschlands

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Mit gestylten Haaren und Brille im Gesicht betrat Freitagvormittag Dieter Bohlen das G3. Dicht gefolgt vom wohl bekanntesten Bademeister, David Hasselhoff. An den Absperrungen drängten sich sofort die Fans. Jeder wollte ein Foto und die Stars hautnah erleben.

Zum einjährigen Geburtstag hatte sich das Shoppingcenter in Gerasdorf bei Wien (NÖ) zwei Weltstars eingeladen. Und die Kunden folgten. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl Dieter live zu sehen“, strahlt Sebastian Kern, der für sein Idol aus St. Pölten gekommen ist.

„Wir haben uns von der Schule freigenommen“, lässt eine junge Dame durchklingen. Die Anziehungskraft der beiden Stars wirkt aber auch auf das älteres Publikum. „Dieter und ich sind ungefähr derselbe Jahrgang und ich habe ihn natürlich schon zu Modern-Talking-Zeiten zugejubelt“, erzählt Renate Grois, die den Musiker zum ersten Mal live sah.

Publikumsmagnet

Beim anschließenden Einkaufsbummel ließ sich der Pop-Titan in gewohnter Manier von Journalisten und Autogrammjägern umkreisen. Für Frau und Tochter wurden gleich die ersten Weihnachtseinkäufe erledigt.

Auch wenn viele der Kunden bereits vor dem Ansturm wieder geflüchtet sind, das Einkaufszentrum in der direkten Umgebung wird regelmäßig angenommen.

„Ich bin in fünf Minuten hier und bekomme sowohl für mich, als auch für meine Enkelkinder alles angeboten“, sagt Rita Schnabl aus Wolkersdorf. Ganz ähnlich sieht es Gerhard Brey aus Schrattenberg: „Ich wohne zwar an der tschechischen Grenze, mit der Autobahn sind wir in kurzer Zeit hier. Bei dem großen Sortiment zahlt es sich auch aus.“

Erfolgsprojekt

Höchst zufrieden mit dem ersten Jahr zeigt sich deshalb auch Thomas Jakoubek, Geschäftsführer des Ressorts. „Allein im heurigen Jahr haben wir über fünf Millionen Besucher. Mit dieser Anzahl liegen wir sogar über unseren Erwartungen. Das Konzept eines Shopping-Ressorts ist jedenfalls voll aufgegangen und mit keinem anderen vergleichbar“, freut sich Jakoubek. Das Ziel bis zum zweiten Geburtstag steht jedenfalls fest. „Heuer ist uns ein Umsatz von 200 Millionen Euro gelungen. In einem Jahr sollen 240 Millionen sein“, gibt Kurt Schneider, Geschäftsführer des Ekazent Immobilien Managements die Richtung vor.

Mit dem Modeunternehmen Zara wird 2014 ein weiteres Luxuslabel vertreten sein. Auf die Konkurrenz, wie SCS, Donau Zentrum oder SCN, hat sich die Eröffnung seither nicht ausgewirkt. Umsatz und Besucherzahlen sind laut Angaben der Geschäftsführer trotzdem gestiegen, nur die SCN wollte dazu keine Angaben machen. Zum Branchenriesen SCS, mit 760 Millionen Jahresumsatz bei 70.000 Besuchern täglich, bleibt für das G3 noch Luft nach oben.

Den Besuchern wird jedenfalls einiges geboten. Neben den Autogrammstunden wird eine Modenschau veranstaltet und Fans der Serie „Knight Rider“ dürfen im originalen, sprechenden Auto Platz nehmen.