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Die Schattenseite des Ruhms

Sie ritzen sich blutige Striemen in die Arme, spritzen sich zum Frühstück Heroin, gehen wutentbrannt auf Paparazzi los oder magern bis zum Skelett ab. Besonders unter Musikern, aber auch unter anderen Promis, gehört der exzessive Lebensstil dazu wie der Rock zum Roll.

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Aber ist es Zufall, dass so viele der Schönen und Reichen offenbar seelische Probleme haben? Sind Exzess, Drogenabhängigkeit und menschliche Tragödie die logische Konsequenz und Kehrseite der Berühmtheit? Nachvollziehbar wäre das allemal. Denn Personen im Rampenlicht stehen unter enormen Druck. Sie wollen und müssen sich ständig beweisen, während sie von der Welt beobachtet werden. Die Bestätigung und den Kick holen sich die Künstler mit dem Applaus und der Aufmerksamkeit, die sie bekommen. Doch dem Stress des Dreh- oder Touralltags folgt die Leere des Hotelzimmers.

Der Voyeurismus der Presse und der Fangemeinde gibt sein Übriges: Nicht nur die Arbeit des Künstlers interessiert, man möchte an dem privaten Leben des Promis teilhaben – und plötzlich sind persönliche Patzer interessanter als das neueste Album oder der aktuelle Film.

Borwin Bandelow, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Experte für Angststörungen, sieht allerdings nicht den Ruhm als Ursache der emotionalen Probleme vieler Promis. Vielmehr ist für ihn eine Persönlichkeitsstörung beinahe Voraussetzung, um Megastar zu werden. Klar gibt es auch unter Promis die netten Mädchen von nebenan oder die stillen, introvertierten Genies. Auffällig ist jedoch, dass sich unter den wirklich großen Kalibern im Showbusiness kaum einer befindet, der nicht für eine persönliche Macke bekannt ist.

Stars wie Robbie Williams und Kurt Cobain verhielten sich schon in ihren Jugendjahren exzentrisch und übten dadurch eine Faszination auf ihre Umwelt aus, erklärte Bandelow in einem Interview mit dem Spiegel. Dabei sind für den Psychiater zwei Persönlichkeitsstörungen entscheidend: Die narzisstische Persönlichkeitsstörung und das Borderline-Syndrom, das emotionale Instabilität verursacht - und unter dem litten angeblich bereits Marilyn Monroe und Elvis Presley.