Vom Fensterputzer zum Star
Von Maria Gurmann
Ich habe meine Chance genützt“, freut sich Dave Kaufmann, einer der Finalisten der deutschen Casting-Show „Das Supertalent“ 2009.
Auf der Couch der München Wohnung kuschelt sich der Sänger mit der kraftvollen Soulstimme zwischen seine beiden Hunde. „Dean Martin“ heißt der Rüde, „Liselotte“ die Terrier-Dame.
„Ich hab’ sie nach meiner Großmutter Liselotte getauft – sie ist 92 und war ihr ganzes Leben lang der glühendste Dean-Martin-Fan.“
20 Jahre lang putzte Dave Fenster und arbeitete oft sieben Tage pro Woche, „um mir den Gesangsunterricht bei einer Staatsopernsängerin finanzieren zu können“, sagt der Tenor, dessen neues Album „Table for Two“ eine Mischung aus Swing, Funk, Pop und Soul ist.
Seinen Vater, der drei Jahre freiwillig, aber unschuldig, wegen Erpressung mit Todesfolge im Gefängnis saß, sah Dave oft jahrelang nicht.
„Egal, was vorher war, mein Papa ist der Größte und das wird er für mich immer bleiben. Wir waren uns so nah wie nie.“ Gemeinsam standen sie im Film „Kleine Morde“ vor der Kamera. „Ich bin geehrt. Es ist ein Hammer, dass ich auch jetzt Anfragen für Filmrollen bekomme“, so der Sänger mit den US-Wurzeln. Den Job als Fensterputzer hat Dave mittlerweile an den Nagel gehängt. Von der Musik und der Schauspielerei könne er jetzt leben. „Von reich sein keine Spur. Ich kann nicht sagen, ich tank’ nur meinen Mercedes SL voll und fahr’ mal schnell nach Moskau ...“ Erstaunt war der Münchner, als nach seinem Supertalent-Erfolg plötzlich die Neider auftauchten. „Ich bin vorsichtiger geworden – mich kann man nicht so leicht kaputt machen.“