Christine Kaufmann, die zeitlose Diva der Filmgeschichte
Von Lisa Trompisch
Hektisches Treiben in der Wiener Hofburg und trotzdem auch irgendwie koordiniert, denn Multitalent Wolfgang Reichl hatte hier das Sagen und "choreografierte" ein imperiales Modeshooting für den Silvesterball (Alle Infos und Tickets: hofburgsilvesterball.com) – mit einer echten Hollywood-Diva als Hauptmotiv.
Derzeit arbeitet sie an einem Buch über "all die interessanten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Ich wollte auch ein Buch schreiben, das junge Frauen spüren lässt, wie Erotik früher war, als es noch verboten war. Zu Jackie Kennedys Zeiten, was hat man getragen, was ist der Unterschied zwischen Strumpfhalter und Strumpfhose. Solche Sachen. Es heißt ,Indiskret und schwindelfrei – Sinnliche Zeitgeschichte aus dem letzten Jahrhundert‘. Amüsantes, wo Erotik eine Rolle spielt. Es ist nie pornografisch, aber immer intim."
Auch in ihrem Privatleben, welches sie selber als "schlimmer als jeder Film" bezeichnet, spielt Erotik noch eine Rolle.
"Hab kürzlich einen 80-jährigen Mann kennengelernt, der mir sehr gut gefallen hat, aber er hat nicht zugegriffen und ich habe gesagt, dass wir wahrscheinlich nicht mehr so viel Zeit haben", lachte sie. "Ich finde es sehr interessant, wenn Menschen in sich ruhen, wenn sie Beute und Jäger in einem sind!"
Und das ist sie immer noch, keine Frage. Die Augen sprühen vor Lebensfreude, der rote Mund verzieht sich keck, wenn sie über Erotik sinniert. "Mein eigentliches Schönheitsgeheimnis ist, dass meine Eltern beide eine sehr schöne Haut hatten. Mein Vater ist mit 78 adonisartig gestorben. Es ist einfach wichtig sich die Gesundheit zu bewahren, ohne dabei ein wahnsinnig langweiliges Leben zu leben. Ich amüsiere mich gerne und gehe auch bis vier Uhr in der Früh aus, aber ich rauche halt nicht. Haschisch, früher in meiner Jugend, aber das ist schon so lange her", lachte sie.
Und zum Abschluss gab sie noch eine wirklich interessante Lebesnweisheit mit auf den Weg. "Es gibt einen schönen Satz, den Pablo Picassos Frau Jacqueline Roque gesagt hat. Sie meinte, sie hätte all ihre Vernunft in den Dienst ihrer Verrücktheit gestellt. Und das kann ich nur bejahen. Wenn man schon exzentrisch sein will, muss man auch sehr, sehr diszipliniert sein.