Botschafter der Tracht: Nur Heller kam in Zivil
Von Marion Hauser
Ganz in Weiß ... beginnt Vier-Hauben-Köchin Johanna Maier ihren Arbeitsalltag. Längst ist das weiße Dirndl (sie besitzt 15 davon) ihr Markenzeichen geworden. Höchste Zeit also für Gexi und Anna Tostmann, die Salzburgerin zur „Botschafterin der Tracht“ zu ernennen. Dienstagabend wurde der „Emilie Flöge Preis“ zum vierten Mal verliehen – diesmal in der Residenz in Salzburg. Johanna Maier: „Wenn ich das Dirndl anziehe, schau ich immer – kommt mir halt vor – fesch aus.“
Fesch war auch Multimedia-Künstler André Heller, der die Laudatio für die Kochkünstlerin übernahm. Aber wo blieb sein zünftiges G’wand? „Ich eigne mich für Lederhosen nicht, da meine Wadeln nicht halten, was mein Gesicht eventuell verspricht.“
Dafür hielten die Wadeln eines zweifachen Olympiasiegers, was sie versprachen – sie waren entsprechend stramm. Der Zweite, der an diesem Abend für sein Traditionsbewusstsein und dem Respekt gegenüber dem Überlieferten ausgezeichnet wurde, war Markus Wasmeier. Der Ex-Skirennläufer betreibt in Bayern sogar ein Bauernhof- und Wintersport-Museum: „Mir ist es wichtig, das kulturelle Erbe zu pflegen und zu wahren, damit die Kinder wissen, dass die Kühne nicht lila sind.“
Dafür durften es die Dirndln sehr wohl sein. Die Damen führten ihre schönsten Kreationen aus: darunter Ex-Model Cordula Reyer, „Feinschmeckerin des Jahres“ Sarah Wiener, Unternehmerin Christiane Underberg, Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Sissi Pröll. Nur Johanna Maier schmiss sich nach der Zeremonie wieder ins weiße „Koch-Dirndl“, um die Gäste höchstpersönlich zu bewirten, obwohl sie doch endlich einmal frei haben sollte.