Stars

Borg & McEnroe: Das wahre Leben der ungleichen Rivalen

So ganz zufrieden ist Björn Borg (61) nicht mit dem Film über ihn und seinen einstigen Erzrivalen John McEnroe (58). Der spektakuläre Kampf der beiden Tennisstars Anfang der 1980er-Jahre wird nun unter dem Titel "Borg/McEnroe" (Kinostart: 13. 10.) nacherzählt. Die ersten Rezensionen sind äußerst wohlwollend.

Alle Inhalte anzeigen

Borg aber kritisiert: "Es ist schade, dass John und ich nicht von Beginn an mehr in das Projekt eingebunden waren, dann wären mehr Details ans Tageslicht gekommen. Aber an sich ist der Film toll. Die Schauspieler sind unglaublich gut und die Ähnlichkeit ist beängstigend."

Der stets coole Schwede wird von Sverrir Gudnason (39) gespielt, der kecke US-Jungstar John McEnroe von Shia LaBeouf (31). Dass Borg 1981 von seinem Rivalen entthront wird und er danach seinen Rücktritt bekannt gibt, ist nur eine Fußnote. Vielmehr geht es um das ganz große Final-Match in Wimbledon im Jahr 1980.

Steroide und Bestseller für McEnroe

So ungleich die Tennis-Helden am Platz agierten, so unterschiedlich verlief auch ihr Privatleben. John ist seit 1997 mit der US-Musikerin Patty Smyth (60) skandalfrei liiert ist und hat Bestseller geschrieben. Der legendär-wütende McEnroe arbeitet seit Jahren außerdem als Kommentator für das US-Fernsehen. Etwas wilder waren zumindest einige Jahre seiner Vergangenheit als er mit Schauspielerin Tatum O’Neal zusammen war: "Das erste Mal, als ich und Tatum miteinander geschlafen haben, waren wir auf Drogen und es war schrecklich", so McEnroe.

Dass der Sportler jahrelang Steroide nahm, gab der streitbare Publikumsliebling 2004 auch unumwunden zu: „Die haben mir das Zeug gegeben, und ich habe es sechs Jahre lang geschluckt, ohne zu wissen, was es ist. Es waren sogenannte legale Steroide, die man eigentlich Pferden verabreicht. Irgendwann haben die dann festgestellt, daß die Dinger zu stark für mich waren.“

Alle Inhalte anzeigen

Kokain und "versaute Frauen" bei Borg

Eleganter und ruhiger gibt sich da schon Borg, bei dem aber das Motto "Stille Wasser sind tief" offenbar ins Schwarze trifft. In seiner vierten Ehe befindet sich der umschwärmte Schwede gerade.

Seine dritte Frau Loredana Bertè lästerte unlängst über seine Drogensucht: "Seine Obsession für Kokain wurde unheilbar. Während der Ehe bestellte er sich die ,versautesten Frauen’ in Hotels." Er habe tausende von Dollar für Rohypnol ausgegeben - die bekannte Vergewaltigungsdroge - und habe sogar versucht, sich das Leben zu nehmen. Borg wurde laut Bertè nur gerettet, weil die Ärzte ihn rechtzeitig den Magen ausgepumpt hatten.

1996 meldete er in Schweden Konkurs an und auch einige Jahre danach machte er mit Geschäftstricksereien Schlagzeilen. Das Modelabel "Björn Borg" gehört ihm zwar noch, wirklich involviert ist er aber nicht mehr bei dem Unterwäschehersteller. 2006 wollte Borg schließlich seine Wimbledon Pokale verkaufen, um seine Kinder finanziell abzusichern, so seine Aussage: „Ich brauche langfristig finanzielle Sicherheit für diejenigen, die mir nahestehen.“ Aber: „Es ist natürlich nicht leicht, sich von diesen Trophäen zu trennen, die meine unwahrscheinlichen Anstrengungen aus dieser Zeit symbolisieren.“ Auch weil ihn John McEnroe überzeugte die Auktion nicht zu starten, kam er von dem Vorhaben wieder ab.

Heute ist die Tennis-Legende nach einigen gescheiterten Sport-Comebacks immerhin mit Immobilienmaklerin Patricia Östfeldt (47) glücklich.

Heute befreundet

Und die Ex-Rivalen Borg und McEnroe sind längst eng befreundet und sehen einander gern und regelmäßig bei Promi-Turnieren. Nach dem Rücktritt des Schweden sagte McEnroe 1983: „Wenn du deinen größten Gegner verlierst, verlierst du auch einen Teil deiner selbst.“

Borg hat elf Grand-Slam-Siege vorzuweisen, fünf Mal Wimbledon in Folge gewonnen und mit seiner Spielweise die Tenniswelt revolutioniert. McEnroe war der klassische Angriffsspieler und gewann vier Grand-Slam-Turniere und drei Mal Wimbledon.