Diesen Rat bekam Schauspieler Stefano Bernardin von Elfriede Ott
"Das Theater ist meine große Leidenschaft", sagte Schauspieler Stefano Bernardin (45) in der Sendung "Herrlich Ehrlich – Menschen hautnah". Nach der Schule begann er aber erst einmal ein Wirtschaftsstudium, bevor er sich doch dazu durchrang, die Aufnahmsprüfung am Konservatorium der Stadt Wien zu machen und Elfriede Ott (gest. 2019) als Lehrerin bekam.
"Sie war sehr direkt. Im ersten Jahrgang bist du noch ein Küken, kennst dich überhaupt nicht aus und kennst noch nicht diese brutale Theater- und Filmwelt. Da war man schnell gekränkt. Aber im Laufe der Jahre habe ich sie immer mehr schätzen gelernt und bin auch freiwillig zu ihr gegangen, um sie um Rat zu fragen."
Kurz vor ihrem Tod habe sie ihn etwa angerufen und ihm den Tipp gegeben, er solle doch auch Regie machen. "Das werde ich mir merken. Ich bin zwar noch nicht dazu gekommen, aber das ist mein nächster Punkt."
Davor steht Bernardin aber noch weiterhin mit "Hamlet – one man show" auf der Bühne. "Am Anfang war die größte Herausforderung natürlich der Text. Wie merkt man sich 90 Minuten Text und wie geht sich das aus, dass man wirklich neun verschiedene Figuren spielt und dass es trotzdem ernsthaft bleibt und man die Figur des 'Hamlet' nicht verrät und dass man auch die Geschichte von Shakespeare erzählt?"
Im Sommer spielt er dann "Die stumme Serenade" von Erich Wolfgang Korngold in der Kammeroper in Wien. "Ich habe eine Doppelrolle und spiele als Zwerg, also auf Knien. Das schaut natürlich irrsinnig lustig aus und wir wollen erzählen, dass der ehrgeizige Diktator Komplexe hat und vieles aus seiner Zwergwüchsigkeit heraus macht."
Sein Herz gehört jedenfalls der Bühne, obwohl er das selbst gar nicht so geplant hatte. "Es gab am Theater sehr tolle Rollen zu spielen und das hat dann auch immer mehr Spaß gemacht. Mit der Einteilung konnte man schon relativ lange vorausplanen und so bin ich da ein bissl mehr reingerutscht. Ich wurde ja 2006 schon Vater und 2007 zum zweiten Mal. Am Theater kannst du dir deine Zeit besser einteilen."
Sein ältester Sohn Milo (16) interessiert sich auch sehr für die Filmwelt. "Der Große ist wirklich ziemlich intellektuell, der liest ganz viele politische Bücher, sieht sich politische Filme an. Er hat mir auch beim Text lernen geholfen. Er wollte auch Filmregisseur werden. Schauen wir mal."
Auch seinen Zwillingen Samuel und Lorenzo (15) konstatiert er großes schauspielerisches Talent. "Der eine mehr ins Komödiantische, der andere in allen Rollen. Aber jetzt sollen sie einmal die Schule machen, das wird schon Problem genug", seufzte Bernardin.
Er selbst hätte da schon noch einen großen Traum: Hollywood. "Ich war einmal in der Endrunde für ,Underworld’ mit Kate Beckinsale. Die hätten mich auch genommen." Ein Missverständnis zwischen seinem Agenten und dem Produktionsleiter von "Schlosshotel Orth" (Bernardin spielte dort den Sohn von Albert Fortell), ließ diesen Traum aber platzen.
Wie der Schauspieler mit Kritik umgeht, wer seine Vorbilder sind, ob es jemals einen Plan B gab und den Rat an sein jüngeres Ich, sehen sie im Video oben.