Zustimmung zu Olympia-Verschiebung: "Faire Austragung unmöglich"
Von Alexander Huber
Die Olympischen Spiele in Tokio finden nicht 2020 statt. Aufgrund der Corona-Pandemie wird Sommer-Olympia verschoben. Obwohl das ein harter Schlag für Österreichs Sport ist, zeigen die ersten Reaktionen so einhellige Zustimmung wie selten.
Seglerin Tanja Frank, die mit Olympia-Bronze zu den positiven Überraschungen 2016 gezählt hat, meint: „Dass Olympische Spiele verschoben werden, passiert nicht grundlos. Natürlich müssen wir uns jetzt mit der neuen Situation zurechtfinden, aber man kann in allem auch etwas Positives finden: Zum Beispiel mehr Vorbereitungszeit. Man weiß natürlich noch nicht wann, wo und wie wir wieder zu segeln beginnen können, aber das wird sich auch hoffentlich bald herausstellen.“
Frank betont den Faktor Gesundheit: „Wichtig ist jetzt die Gesundheit, und dass wir alle zusammenhelfen, dass wir die schweren Zeiten schnell überstehen.“
Die Spitzenfunktionäre sind einer Meinung. Karl Stoss, der Präsident des Österreichisches Olympisches Komitee, sagt: „Wir begrüßen die Entscheidung, weil sie zum jetzigen Zeitpunkt die einzig richtige im Sinne der Gesundheit aller Athletinnen und Athleten ist. Der Höhepunkt der COVID19-Krise in Europa noch nicht einmal erreicht. Eine schlagartige Verbesserung der Lage ist nach derzeitiger Wissenslage nicht mehr in Sicht. Grundprinzipien wie Gesundheit, der Schutz des sauberen Athleten und Chancengleichheit beziehungsweise die faire Austragung der Qualifikation sind unter diesen Umständen nicht mehr möglich.“
ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel teilt mit: „Ich begrüße, dass die unsichere Situation für Olympia-Athleten jetzt ein Ende hat. Im Augenblick haben die Gesundheit der Bevölkerung und die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems klare Priorität. Wir hatten in den letzten Tagen laufend Kontakt mit dem IOC, haben die Sicht unserer Athleten wiederholt kommuniziert. Es freut uns, dass die Sorge um die Gesundheit der Athleten und Athletinnen letztlich zu dieser Verschiebung geführt hat.“
Paralympics im Anschluss?
Von der Olympia-Verschiebung sind auch die Behindertensportler betroffen. Maria Rauch-Kallat erklärt als Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees: „Ich finde es gut, dass die Sommerspiele nur verschoben und nicht abgesagt worden sind. Eine Absage wäre eine Riesenenttäuschung für alle gewesen, die vier Jahre auf dieses Großereignis hingearbeitet haben. Die Trainingspläne müssen nun geändert werden, aber das ist sowieso schon wegen der Coronavirus-Maßnahmen passiert. Ich gehe davon aus, dass die Paralympics wie immer im Sinne der Inklusion im unmittelbaren zeitnahen Anschluss an die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden werden.“
Und Harald Mayer vom Radsportverband sagt: „Weil die Vorbereitung nur im professionellen Wettkampf möglich ist, stehen wir der Verschiebung von Olympia sehr positiv gegenüber.“