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Für Österreich zählt in Katowice nur der Aufstieg

Es werden nicht mehr viele wissen, was ein Paternoster ist. Der Lift, der nie stehen bleibt und immer noch oben und gleich wieder nach unten fährt, beschreibt das Dasein der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft am besten. Seit Österreich 2005 bei der WM abgestiegen ist, schaffte das Team immer den sofortigen Wiederaufstieg, aber danach auch immer den sofortigen Wiederabstieg. Der sportliche Klassenerhalt gelang zuletzt 2004.

Ab Samstag geht es wieder um den Aufstieg. Bei der WM der Division 1A kämpft Österreich um einen der beiden Aufstiegsplätze. Wobei noch gar nicht sicher ist, dass es auch wirklich zwei sind: 2017 sind Frankreich und Deutschland WM-Veranstalter und dürfen daher heuer bei der A-WM in Russland (6. bis 22. Mai) nicht absteigen. In ihrer Vorrundengruppe dürfen Deutschland und Frankreich nicht den letzten und vorletzten Platz belegen. Denn dann würde nur der Turniersieger der B-WM aufsteigen. Und das wird aller Voraussicht nach Slowenien sein. Gegen das kleine Nachbarland gab es zuletzt nur Niederlagen. Die bitterste war das 0:4 im Spiel um den Viertelfinaleinzug bei den Olympischen Spielen 2014.

Abschied von Kalt

Der zweite Rang sollte aber ein realistisches Ziel sein. Dafür muss Österreich gegen Südkorea, Japan, Italien und Polen seiner Favoritenrolle gerecht werden.

Für Österreichs Verbandspräsident Dieter Kalt ist es die letzte Weltmeisterschaft: Am 25. Juni wird bei der Generalversammlung sein Nachfolger gewählt. "Unser Ziel ist natürlich der Turniersieg", sagt Kalt vor seiner 20. WM als oberster Eishockey-Funktionär.

Zu einer der wichtigsten Personalien will sich weder er noch der Betroffene äußern: Teamchef und Salzburg-Trainer Dan Ratushny hat ein Angebot vom Schweizer Spitzenklub Lausanne. "Jetzt konzentrieren wir uns die nächsten neun Tage nur auf die WM. Danach werden wir entscheiden", sagt Ratushny. Eine Absage an einen Klub, der eine 15.000er-Arena baut und Geld wie Sand am Meer hat, wäre eine Sensation.

Positive Aufregung

Ratushny versichert glaubwürdig, dass ihm das Nationalteam am Herzen liegt. "Ich bin schon sehr aufgeregt. Trainingsstart für die WM war im März. Die Spieler haben sehr hart gearbeitet. Jetzt freuen wir uns sehr auf den Start." Vom derzeitigen 26-Mann-Kader dürfen 20 Feldspieler und drei Tormänner nominiert werden. Der 20. Platz wird für Michael Raffl freigehalten. Der Philadelphia-Stürmer würde zur WM nachkommen, wenn er von seinem Klub freibekommt. Nachdem sein Team in der Nacht auf Donnerstag gegen Washington 2:1 siegte, steht es in der Serie 1:3. Das nächste Spiel findet in der Nacht auf Samstag statt. Sollte Philadelphia wieder gewinnen, dann wird es bereits eng, dass Raffl noch nach Polen nachkommen kann.