Superkombi, der ungeliebte Fixpunkt
Die Superkombination ist eines Sorgenkinder im Ski-Zirkus. So richtig geliebt wird sie weder von den Athleten noch von den Zusehern. Und trotzdem hat sie ihren Fixplatz im Weltcupkalender, wohl nicht zuletzt weil sie ein zusätzliches Rennen bei Olympia und damit zusätzliche Sponsoren-Einnahmen verspricht.
Künftig soll bei den Herren aber keine kleine Kristallkugel mehr vergeben werden, die fix eingeplanten Superkombinationen in Wengen und Kitzbühel werden nur noch für die Gesamtwertung zählen. "Die FIS hat ein klares Bekenntnis zum Allround-Skiläufer abgelegt. Und dem zollt man Respekt, indem man Super-Kombis veranstaltet und es Olympia-Medaillen zu gewinnen gibt", erklärte FIS-Herren-Renndirektor Günter Hujara in Wengen.
"Respektlos"
In Kitzbühel findet heuer zum letzten Mal die klassische Hahnenkamm-Kombi statt. Hujara bezeichnete das Format als längst nicht mehr zeitgemäß und sogar als "respektlos". "Es ist respektlos, wenn die besten Kombinierer fahren, während im Ziel die Slalom-Sieger gefeiert werden." Zudem seien die Zeitabstände von bis zu vier Sekunden zwischen dem Ersten und Zweiten fast schon absurd gewesen.
Ab 2014 wird sich der Kitzbühel-Freitag in einem gänzlich neuen Gewand präsentieren. Der traditionelle Super-G zählt auch zur Super-Kombi, die am späten Nachmittag mit einem Slalom unter Flutlicht vollendet wird. Hujara ist - im Gegensatz zu ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel - vom neuen "Super-Freitag" in Kitz vollauf überzeugt. "Am Nachmittag wird unter Flutlicht der Slalom der besten Kombinierer zelebriert, und danach geht es mit der Startnummernauslosung für die Abfahrt weiter. Man kann sich vorstellen, was da in Kitzbühel los sein wird am Freitag."
City-Events
Allrounder Ivica Kostelic findet die Entwicklung der Super-Kombi traurig, zwei Bewerbe pro Saison seien viel zu wenig. "Die Entwicklung sollte genau in die andere Richtung gehen. Durch mehr Bewerbe sollten mehr Läufer zu dieser Disziplin gebracht werden", meinte der Kroate. Auch der Tiroler Romed Baumann gab zu bedenken: "Für zwei Saisonbewerbe tut sich keiner 25 Trainingstage im Slalom an. Da stimmt die Rechnung einfach nicht."
Das Model der City-Events hat hingegen bereits voll eingeschlagen. In Zukunft will die FIS pro Saison drei Rennen dieser Art veranstalten. München dürfte aufgrund der jüngsten Erfahrungen zu einem Fixpunkt werden. "München ist der perfekte Event, um auf dem deutschen Markt zu punkten", ist Hujara vom Parallelrennen in seiner deutschen Heimat begeistert.
Großes Interesse soll auch im Osten Nordamerikas bestehen, Quebec, New York und Boston sind da die aktuellen Optionen. In Asien könnte man laut Hujara einen Event in Peking aufbauen. In Europa stehen Rom ("Dort gibt es 300.000 aktive Skifahrer") und Wien ganz oben auf der Liste. Ein Bewerb in Österreichs Hauptstadt ist jedoch aus Sicht der FIS wohl eher fraglich, da man mit den City-Events neue Märkte erobern möchte.
Die Lauberhornrennen 2013
Freitag: Superkombination (10.30 Uhr/14.00 Uhr)
Samstag: Abfahrt (12.30 Uhr)
Sonntag: Slalom (10.15 Uhr/13.15 Uhr)