Sport/Wintersport

Startschuss für die große Jagd auf Ted Ligety

1,51 Sekunden Vorsprung waren es letzten Winter in St. Moritz; 2,04 Sekunden 2012 in Alta Badia; und vor zwei Jahren in Sölden lag der erste Verfolger gar 2,75 Sekunden zurück – neben Ted Ligety müssen sich in den vergangenen Jahren alle Riesentorläufer mitunter wie blutige Anfänger vorgekommen sein. Der 30-jährige Amerikaner, der amtierende Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupgewinner in seiner Paradedisziplin, ist in Sölden einmal mehr der große Gejagte (Sonntag, 9.30 Uhr bzw. 12.45 Uhr live in ORFeins).

Aber Dominanz hin, Riesenvorsprünge her – ein Rätsel ist der Mr. Riesentorlauf der Konkurrenz nicht. "Er hat nicht unbedingt den schnellsten Schwung", weiß Herren-Chef Andreas Puelacher, der Ligetys Fahrstil genau studiert hat. "Er fährt seine Schwünge aber sehr konstant und macht praktisch keine Fehler."

Offene Rechnungen

Die größten Hoffnungen auf den ersten Heimsieg seit 2005 und Hermann Maier ruhen einmal mehr auf Marcel Hirscher. Der 25-jährige dreifache Gesamtweltcup-Sieger zeigte sich vor der ersten Standortbestimmung mit seinem neuen Material rundum zufrieden: "Im bin jetzt im Flachen viel schneller geworden", sagt Hirscher.

Bereit für den Neuanfang ist auch Philipp Schörghofer, der nach nur zwei Top-10-Ergebnissen in der letzten Saison von "schweren Motivationsproblemen" sprach. Nach vielen Veränderungen vom Material- und Mentalbereich bis zur Hochzeit ist der Filzmooser (31) wieder bereit für den Angriff. Kitzbühel-Sieger Hannes Reichelt ist nach seinem Bandscheiben-Vorfall einfach nur froh, überhaupt noch Ski fahren zu können. Und Benjamin Raich würde gerne am Sonntag seine offene Rechnung mit dem Rettenbachferner begleichen: Bei 13 Starts hat es der Pitztaler noch nie aufs Siegespodest geschafft.

Nicht am Start ist hingegen US-Altstar Bode Miller, 37: Eine verletzte Bandscheibe sorgt für Schmerzen.