Sport/Wintersport

Schlierenzauer gewinnt in Lillehammer

Irgendwann lagen  sie  sich in Lillehammer alle in den Armen: Der aufgedrehte Gregor Schlierenzauer klatschte mit Thomas Morgenstern ab. Der überglückliche Kärntner wurde wiederum von ÖSV-Sportdirektor Ernst Vettori geherzt. Und der gerührte Cheftrainer Alexander Pointner drückte sowieso jeden, der ihm im Schanzen-Auslauf in die Quere kam. Dazu spielte der Stadion-DJ "We Are the Champions".Ein Evergreen, der wie gemacht ist für diese österreichischen Skispringer, die seit Jahren auf den Schanzen dieser Welt den Ton angeben. Das runde Jubiläum, das dank des hauchdünnen Erfolges von Schlierenzauer (einen Zehntelpunkt vor dem Norweger Fannemel) am Sonntag so ausgiebig gefeiert werden durfte, ist der beeindruckende Beweis für die Lufthoheit in Rot-Weiß-Rot.

Jubiläum

100, in Worten: hundert, Weltcup-Siege sind es jetzt, die in der achtjährigen Trainer-Ära von Alexander Pointner gesammelt und gefeiert wurden. Ein Triumph, der selbst dem erfolgsverwöhnten Chefcoach noch sehr nahe ging. "Mir hat es am Rücken die Gänsehaut aufgezogen", gestand Pointner, "es ist eine Ehre und ein Privileg, mit dieser Mannschaft zusammenarbeiten zu dürfen."Und mit einem Weitenjäger wie Gregor Schlierenzauer im Team fliegen einem  die Rekorde und Superlative ohnehin nur so zu. Der Tiroler hält mittlerweile schon bei 41 Weltcup-Siegen, es ist nicht unwahrscheinlich, dass er noch in diesem Winter die Bestmarke von Matti Nykänen (46 Weltcupsiege) überflügelt. "Jeder weiß, dass das ein Ziel von mir ist", meint der 22-Jährige.Der Erfolg des Tirolers in Lillehammer kam zwar nicht überraschend, aber erwarten durfte man ihn nicht. Zumal Schlierenzauer zu den größten Kritikern der neuen, engeren Anzüge gehört. "Ich hab’s Ted Ligety nachgemacht", schmunzelte der Superstar. Der Amerikaner hatte sich vor der Saison lautstark über die neuen Skier beschwert, um dann prompt mit dem neuen Material den ersten Saison-Riesentorlauf in Sölden zu gewinnen.Ein Mann strahlte in Lillehammer aber fast noch mehr – Thomas Morgenstern. Der Kärntner durfte mit seinem dritten Platz auf der Großschanze das gelbe Trikot des Weltcup-Führenden anziehen. "Ein Traum."

    Pkte Weiten
 1. Gregor Schlierenzauer  (AUT)  275,5 (141,0/137,0)
 2. Anders Fannemel  (NOR)        275,4 (140,0/134,0)
 3. Thomas Morgenstern  (AUT)     269,4 (135,0/134,0)
 4. Anders Jacobsen  (NOR)        268,8 (133,5/135,5)
 5. Anders Bardal  (NOR)          267,3 (134,0/134,5)
 6. Simon Ammann  (SUI)           264,4 (135,5/134,0)
 7. Jurij Tepes  (SLO)            262,7 (137,5/133,5)
 8. Jaka Hvala  (SLO)             261,7  (134,5/133,0)
 9. Peter Prevc  (SLO)            261,3 (136,0/133,0)
10. Noriaki Kasai  (JPN)          260,5 (136,5/132,0)
11. Wolfgang Loitzl  (AUT)        258,3 (134,0/130,0)
12. Richard Freitag  (GER)        254,8 (134,5/128,0)
13. Taku Takeuchi  (JPN)          248,8 (135,0/125,5)
14. Tom Hilde  (NOR)              246,1 (134,5/127,5)
15. Manuel Fettner  (AUT)         244 (132,0/128,5)
16. Severin Freund  (GER)         243,3 (122,5/131,5)
17. Andreas Wellinger  (GER)      242,1 (132,0/123,0)
18. Robert Kranjec  (SLO)         240,5 (129,5/128,0)
19. Wladimir Zografski  (BUL)     239,1 (128,0/129,5)
20. Andreas Stjernen  (NOR)       238,8 (136,0/121,5)
21. Michael Neumayer  (GER)       238,1 (131,5/127,5)
22. Vegard Swensen  (NOR)         234,8 (132,0/124,0)
23. Andreas Kofler  (AUT)         232,7 (129,5/124,0)
24. Reruhi Shimizu  (JPN)         232,4 (134,5/120,0)
25. Martin Koch  (AUT)            228,5 (132,0/125,0)
26. Krzysztof Mietus  (POL)       227,3 (128,5/125,5)
27. Denis Kornilow  (RUS)         226,8 (134,0/118,0)
28. Simen Grimsrud  (NOR)         226,3 (130,5/126,5)
29. Yuta Watase  (JPN)            226,1 (128,5/124,0)
30. Karl Geiger  (GER)            225,2 (132,0/122,0)

Anm: Wegen Computer-Problemen bei der Zuweisung der Punkterichter-Noten gab es einige Punkteverschiebungen.

      Pkte
 1.  Thomas Morgenstern  (AUT)     140
 2.  Gregor Schlierenzauer  (AUT)  132
 3.  Anders Fannemel  (NOR)        120
 4.  Severin Freund  (GER)         115
 5.  Anders Bardal  (NOR)          105
 6.  Anders Jacobsen  (NOR)        100
 7.  Simon Ammann  (SUI)           60
 8.  Andreas Wellinger  (GER)     59
 9.  Peter Prevc  (SLO)            55
10.  Manuel Fettner  (AUT)         52
11.  Taku Takeuchi  (JPN)          49
12.  Wolfgang Loitzl  (AUT)        48
13.  Jaka Hvala  (SLO)             46
14.  Richard Freitag  (GER)        46
15.  Noriaki Kasai  (JPN)          38
     Weiter:    
17.  Andreas Kofler  (AUT)         24
21.  Michael Hayböck  (AUT)        16
32.  Martin Koch  (AUT)