Sport/Wintersport

Schlag gegen den Referee: Freispruch oder lange Sperre

Ein einziges Spiel Sperre hat der Salzburger Brett Sterling bekommen, nachdem er am Dienstag mit einem wuchtigen Stockschlag den kleinen Finger von Capitals-Verteidiger Philippe Lakos zertrümmert hatte. Ein zweites Spiel muss Sterling zuschauen, weil er als Wiederholungstäter gilt.

Immer mehr Eishockey-Fans zweifeln an der Verhältnismäßigkeit der Urteile. Im Fall Sterling II wird es wohl am Freitag ein Urteil geben. Der 33-fache Saisontorschütze der Salzburger wollte sich am Dienstag in ein Handgemenge einmischen und schlug dabei dem entgegenkommenden Linesman Daniel Soos ins Gesicht. Liga-Manager Christian Feichtinger bestreitet, dass der Fall nicht sofort behandelt wurde: "Wir haben uns viel Mühe gegeben, gutes Videomaterial zu sortieren, mit dem die internationalen Experten ein Urteil abgeben können."

Wie üblich werden Videoclips an Experten in Kanada, den USA, Schweden, Finnland und der Schweiz geschickt. Die Länge der Strafe ergibt sich aus dem Durchschnitt der Vorschläge. "Wenn aber so große Sperren im Raum stehen, dann gibt es auch noch eine Parteienanhörung", sagt Feichtinger.

Schwarz oder weiß

Im Fall Sterling gegen den Linesman gibt es nur noch zwei Möglichkeiten, wie Feichtinger zugibt: "Entweder eine lange Sperre oder einen Freispruch." Nur wenn Sterling die Absicht des Faustschlags nachgewiesen werden kann, wird der Amerikaner lange pausieren müssen.

Als Folge der Härteorgie am Dienstag sind bei den Vienna Capitals am Freitag gegen Znaim (19.15 Uhr) Matt Dzieduszycki und Danny Bois gesperrt. Philippe Lakos fällt wegen seines zertrümmerten Fingers aus. Die Reaktion der Wiener? "Dann rücken wir eben weiter zusammen," sagt Trainer Jim Boni.